Bei der Tour do Rio in Brasilien ist der italienische Radprofi Marco Coledan nach rassistischen Äusserungen aus dem Teilnehmerfeld ausgeschlossen worden. Der für das Team Trevidiani fahrende Coledan soll den Brasilianer Renato Santos vom Team DataRo als „dreckigen Neger“ beschimpft haben. Der Vorfall ereignete sich auf der Etappe von Teresópolis nach Rio das Ostras während einer Diskussion. Die Veranstalter entschieden nun nach Kenntnis des Vorfalls den Ausschluss des Italieners.
Dabei ist es alleine einem Teamkollegen von Santos zu verdanken, dass die Beleidigungen tatsächlich geahndet wurden. Denn DataRo-Fahrer Murilo Ferraz hatte bereits acht Monate in Italien gelebt und daher die Schimpfwörter verstanden. Er übersetzte die Äusserungen seinem Kollegen, der sich wiederum bei der Tourleitung beschwerte.
„Das ist absolut inakzeptabel. Jeder kann sich einmal streiten, aber nicht mit rassistischen Wörtern. (Marco) Coledan hat mich mit rassistischen Äusserung beleidigt, es sagte ’nero‘ und ein weiteres Wort, was ich zunächst nicht verstand, aber Murili (Ferraz) hat mir gesagt, dass es so etwas wie ‚dreckiger Neger‘ bedeutet. Ich habe das den Rennkommissaren gemeldet, nun ist deren Team geschwächt. Zur Polizei werde ich damit jedoch nicht gehen. Dass er jetzt nicht weiterfahren darf, ist Strafe genug“ so Renato Santos in einer ersten Stellungnahme.
Der Trainer des Trevidiani-Teams, Mirko Rossato, versuchte hingegen den Vorfall zu relativieren. „Es war ein Streit wie bei jedem anderen Rennen. In Italien ist sowas normal, aber die Organisatoren haben so entschieden und wir akzeptieren das. Renato (Santos) hat Marco (Coledan) beleidigt und Marco (Coledan) hat mit Worten geantwortet, die in Italien nicht einmal die kleinste rassistische Bedeutung haben.“ Um welche genauen Worte es sich jedoch gehandelt haben soll, wollte er trotz mehrfacher Nachfrage nicht mitteilen.
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