Bei einer durch die Regierung nicht genehmigten Demonstration von Studenten in der chilenischen Hauptstadt Santiago ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. Friedliche Teilnehmer waren in der Minderheit, randalierende Trupps zerstörten Fensterscheiben, rissen Ampelanlagen aus den Befestigungen und bewarfen Polizeifahrzeuge mit Steinen. Mindestens 874 Studenten wurden landesweit festgenommen, 90 Polizisten erlitten Verletzungen. Nach Angaben der Regierung konnte die Polizei eine große Menge an Sprengstoff und Waffen sicherstellen.
In Chile protestieren Schüler, Lehrer und Studenten seit Wochen für eine stärkere finanzielle Beteiligung des Staates an der Bildung und eine bessere Ausstattung der staatlichen Schulen. Nachdem Chaoten mehrfach die Innenstadt von Santiago verwüsteten, verbot die Regierung weitere Protestmärsche.
Bei den Demonstrationen am Donnerstag stürmten rund 200 Demonstranten das Gebäude des privaten TV-Senders Chilevision. Erst als eine ca. 40 minütige Botschaft mit ihrem Anliegen ausgestrahlt wurde, verließen sie den Sender wieder. Verantwortliche von Chilevision berichteten einstimmig, dass die Aktion friedfertig verlief. Die von der Sendeleitung alarmierte Polizei beobachtete das Geschehen und nahm keine Festnahmen vor.
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