Der gestern entführte Gouverneur des im Süden von Kolumbien gelegenen Departements Caquetá, Luis Francisco Cuellar, wurde tot aufgefunden.
Die Leiche von Luis Francisco Cuellar wurde erschossen in Sebastopol, einer ländlichen Gegend in der Nähe von Florencia, rund 380 Kilometer südöstlich von Bogotá, von Landwirten aus dem Bezirk Orteguaza entdeckt. Der geknebelte und misshandelte Körper des Politikers, 69, hatte Schusswunden und trug einen Sprengstoffgürtel, meldeten die regionalen Behörden in Kolumbien.
Luis Francisco Cuellar wurde gestern Abend von mutmaßlichen Mitgliedern der FARC-Guerilla aus seinem Haus entführt. Die Entfuhrer sprengten dabei die Eingangstüre des Hauses und stiessen den nur mit einem Schlafanzug bekleideten Politiker in einen Geländewagen. Beim anschliessenden Schusswechsel wurde ein Leibwächter des Gouverneurs getötet.
Einheiten der kolumbianischen Armee und Polizei nahmen mit mehr als 2.000 Personen die Verfolgung auf. Die Regierung hatte für einen Hinweis zur Entfuhrung mehrere hundertausend US Dollar ausgesetzt. Am späten Nachmittag wurde bereits das ausgebrannte Wrack des zur Entführung verwendeten Geländewagens in einer hügeligen Zone bei Sebastopol entdeckt.
Laut dem kolumbianischen Präsidenten Alvaro Uribe steckt hinter dem Mord zweifelsfrei die Guerilla-Organisation FARC.
„Wir können uns nicht mehr abhängig von den Launen der Terroristen machen. Es ist Zeit, energische Maßnahmen zu ergreifen“, so Uribe in einem Interview.
Inzwischen mehrt sich die Kritik an den Sicherheitsvorkehrungen der Behörden. In der Vergangenheit wurde bereits vier mal versucht Luis Francisco Cuellar zu entführen. Angesichts dieser Tatsache wurde er in seinem Haus nicht ausreichend bewacht.