Seit zweieinhalb Wochen bereits befindet sich der kubanische Menschenrechtler Ramon Velazquez Toranzo im Hungerstreik. Velazquez war einer der Hauptorganisatoren des „Nationalen Marsches für die Freiheit – Es lebe Boitel Zapata“ („Marcha Nacional por la Libertad, Boitel Zapata Viven“). Wie die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) berichtet, war der für den 8. September 2011 geplante Protestmarsch kubanischer Regimekritiker von Ost- nach West-Kuba Anlass für eine Welle von Verhaftungen. Ramon Velazquez wurde am 9. September durch die Staatssicherheit verhaftet. Unmittelbar danach trat er aus Protest in Hungerstreik, um auf die Menschenrechtsverletzungen in seinem Land aufmerksam zu machen.
Ramon Velazquez Toranzo schloss sich Ende der 80er Jahre der kubanischen Opposition an. Als unabhängiger Journalist führte er 2006 mit Frau und Tochter den „Marsch der Würde“ an und forderte die Achtung der Menschenrechte und die Freilassung politischer Gefangenen ein. Im Februar 2007 wurde Velazquez wegen „assozialer Gefährlichkeit“ zu drei Jahren Haft verurteilt. Die menschenunwürdigen Haftbedingungen brachen ihn nicht. Unmittelbar nach Haftverbüßung nahm er seine regimekritischen Aktivitäten wieder auf.
Als einer der Organisatoren des „Nationalen Marsches für die Freiheit“ wurde er am 9. September 2011 an einer Bushaltestelle festgenommen, als er im Begriff war, nach Ost-Kuba zu reisen, wo der Marsch beginnen sollte. Am 12. September ließ man ihn frei, drohte aber eine Haftstrafe an, falls er auch nur einen Schritt aus seinem Hause machen werde, berichtet seine Tochter Rufina im Interview mit „Pedazos de la Isla“ (PDLI). Auch würde man mit allen Mitteln seine Teilnahme an diesem Marsch unterbinden.
Laut Ramon Velazquez richtet sich sein Hungerstreik, den er bis zur letzten Konsequenz durchführen will, gegen die staatliche Tyrannei in Kuba. Seine Tochter ist wegen seines angeschlagenen Zustands sehr besorgt, da er infolge seiner dreijährigen Inhaftierung schwere gesundheitliche Schäden davontrug. Daher appelliert sie an die internationale Öffentlichkeit, ihrem Vater beizustehen und „den vielen tapferen Menschen, die für Freiheit in ihrem Land kämpfen, nicht tatenlos zuzusehen“.
Forderung der IGFM
Die IGFM verurteilt die systematische Einschüchterungspolitik der Castro-Regierung und fordert das kubanische Regime auf, grundlegende Menschenrechte endlich einzuhalten und zu schützen. Die Missachtung der Meinungs- und Versammlungsfreiheit sowie willkürliche Festnahmen Andersdenkender stehen im krassen Widerspruch zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der UN, so die IGFM.
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