Der Spezialchemie-Konzern LANXESS verstärkt mit drei Investitionen von insgesamt rund 30 Millionen Euro sein Engagement in Brasilien. Dabei werden mehr als 100 neue Arbeitsplätze geschaffen. LANXESS setzt damit auf den zunehmenden Trend zur nachhaltigen Mobilität in dem lateinamerikanischen Land. Die Projekte dienen dazu, die lokale Automobilindustrie mit innovativen Produkten zu versorgen.
„Mit unseren Investitionen stellen wir sicher, dass wir am Wirtschaftswachstum des brasilianischen Marktes heute und in der Zukunft teilnehmen werden“, sagte LANXESS-Vorstandsvorsitzender Axel C. Heitmann im Vorfeld des ersten „Automotive Day“ von LANXESS am 6. Oktober in Sao Paulo. „Brasilien kommt eine Schlüsselrolle in unserer BRICS-Strategie zu. Unser Geschäft vor Ort wird maßgeblich zu unserem Ziel beitragen, im Jahr 2015 ein EBITDA vor Sondereinflüssen von 1,4 Milliarden Euro zu erzielen.“
Die drei Wachstumsprojekte umfassen unter anderem den Bau von zwei neuen Werken am LANXESS-Standort Porto Feliz (Bundesstaat Sao Paulo). Eines der neuen Werke wird die Hightech-Kunststoffe Durethan und Pocan produzieren, die vornehmlich in der Autoindustrie zum Einsatz kommen. Diese Hightech-Produkte verringern das Gewicht der Fahrzeuge und tragen so zu einem geringeren Kraftstoffverbrauch bei. Das neue Werk des Geschäftsbereichs Semi-Crystalline Products wird Mitte 2013 mit einer Kapazität von 20.000 Jahrestonnen an den Start gehen.
Das zweite neue Werk in Porto Feliz wird Rhenoshape-Heizbälge (Bladder) und Kautschukadditive der Marke Rhenogran herstellen. Heizbälge werden von der Reifenindustrie genutzt, um Reifen ihre endgültige Form und Eigenschaften zu geben. Rhenogran ist eine Produktlinie vordispergierter Kautschukadditive, die die Qualität und Lebensdauer eines Kautschukprodukts deutlich verbessern können. Das Werk wird zur Mannheimer LANXESS-Tochter Rhein Chemie gehören. Bei den Heizbälgen wird die Kapazität 170.000 Stück pro Jahr betragen, bei den Kautschukadditiven 2.000 Jahrestonnen.
Mit der Nutzung nachwachsender Rohstoffe zur Produktion synthetischen Kautschuks stellt das dritte Investitionsprojekt einen Meilenstein in Sachen Nachhaltigkeit dar. LANXESS baut deshalb Teile des Werks in Triunfo (Bundesstaat Rio Grande do Sul) um, so dass dort EPDM-Kautschuk aus bio-basiertem Ethylen hergestellt werden kann. Das unweit gelegene brasilianische Unternehmen Braskem S.A. wird das aus Zuckerrohr gewonnene Ethylen ab November 2011 über eine Pipeline zur Anlage liefern. Damit wird zum weltweit ersten Mal bio-basierter EPDM-Kautschuk produziert, den LANXESS unter dem Namen Keltan Eco vermarkten wird. Ein Viertel der 40.000 Tonnen Jahreskapazität des Werks Triunfo soll auf Keltan Eco entfallen.
Für LANXESS-Produkte ist Brasilien einer der wichtigsten und am schnellsten wachsenden Märkte. Noch im Jahr 2005 steuerte das Land weniger als ein Prozent zum globalen Umsatz bei, während es heute bereits rund zehn Prozent zum Konzernumsatz von LANXESS beiträgt. 2010 verzeichnete das Unternehmen in Brasilien mit 701 Millionen Euro einen Rekordumsatz. Heitmann: „Auch für 2011 sind wir auf einem guten Weg, ein Rekordjahr zu erzielen.“
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