Nachdem auf der Karibikinsel Puerto Rico bereits zahlreiche Menschen an Dengue-Fieber erkrankten, hat die Krankheit in der benachbarten Dominikanischen Republik besorgniserregende Ausmaße erreicht. Da sich in diesem Jahr bereits rund 4.400 Menschen mit dem Dengue-Virus infizierten und mindestens 12 Todesopfer registriert wurden, haben die Gesundheitsbehörden der beliebten Feriendestination am Mittwoch (10.) eine Dengue-Epidemie ausgerufen.
Eine aktuelle offizielle Statistik des dominikanischen Ministeriums für Gesundheit belegt für 2012 einen Anstieg von 200% gegenüber den 1.486 behandelten Dengue-Fällen (2 Todesopfer) von Januar bis Oktober 2011. Laut Rafael Schiffino, stellv. Minister für Gesundheit, sind zur Eindämmung der von Moskitos übertragene Krankheit etwa 50.000 Personen im Einsatz.
Alleine in der Kinderklinik in Santiago, der zweitgrößten Stadt der DomRep, werden 460 Kinder mit Dengue-Fieber behandelt. Direktorin Rosa Morel bestätigte, dass bisher drei Kinder an dem Fieber starben. In der Kinderklinik in der Hauptstadt Santo Domingo werden täglich etwa sieben Kinder mit Denguefieber eingeliefert.
Bei Denguefieber handelt es sich um die sich am schnellsten ausbreitende, virale, von Moskitos übertragene Krankheit; die Fallzahlen haben sich von 1960 bis 2010 verdreißigfacht. Das Virus wird durch den Stich einer Mücke übertragen und ist in tropischen und subtropischen Gebieten verbreitet. Es existieren vier verschiedene Serotypen (Untergruppen DENV-1 bis DENV-4)) des Virus, die sehr wahrscheinlich unabhängig voneinander innerhalb der letzten 2000 Jahre in Asien von nichtmenschlichen Primaten auf den Menschen übersprangen.
Die Symptome umfassen Fieber (bis 40 °C) mit Schüttelfrost und starken Kopf-, Muskel- und Gliederschmerzen. Zusammen mit einem Ausschlag (Exanthem) werden diese Symptome auch als Denguetrias bezeichnet. Die Krankheit klingt bei den meisten Patienten nach 3 bis 7 Tagen wieder ab. In ungefähr 2 – 4 % der Fälle jedoch nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf und ein Dengue Hämorrhagisches Fieber (DHF) oder ein Dengue shock syndrome (DSS) kann auftreten. Diese schweren Verläufe enden in 1 – 5 % aller Fälle tödlich, die Sterblichkeitsraten können bei einzelnen Epidemien aber auch 15 % erreichen.
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