Die kolumbianische Marine hat im Rahmen einer Operation, bei der Hunderte von Personen festgenommen wurden, ein mit Kokain beladenes Halbtaucherschiff im Pazifischen Ozean abgefangen. Das Schiff hatte demnach genug Treibstoff, um auf einer vermutlich neuen Schmuggelroute nach Australien zu fahren, und Karten deuteten darauf hin, dass es dorthin unterwegs war. Der Kokainschmuggel von Südamerika nach Australien ist besonders lukrativ, da ein Kilogramm der illegalen Droge dort bis zu 240.000 US-Dollar einbringen kann – sechsmal mehr als in den USA, so kolumbianische Sicherheitskräfte. Beamte erklärten, das Halbtauchboot sei das dritte derartige Schiff, das sie in diesem Teil des Pazifiks beschlagnahmt hätten. Dies deute darauf hin, dass die Banden eine neue direkte Seeroute nach Australien eingerichtet hätten.
Laut OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) sind die Australier die größten Kokainkonsumenten pro Kopf weltweit, gefolgt von den Briten. Das neueste Drogen-U-Boot wurde 1.200 Meilen südwestlich von Clipperton Island, einem unbewohnten französischen Korallenatoll im Pazifik, abgefangen. Das aus Holz und Glasfaser bestehende Schiff soll vom kolumbianischen Hafen Tumaco aus Tausende von Meilen zurückgelegt haben, bevor es gestoppt wurde. Der Leiter des Marineeinsatzstabs der kolumbianischen Marine, Vizeadmiral Orlando Enrique Grisales, betonte, dass die drei aufgespürten Halbtaucher alle in der Lage gewesen wären, von Kolumbien nach Australien zu fahren, ohne auf See auftanken zu müssen. „Das erste wurde in kolumbianischen Gewässern entdeckt, und dank der Karten, die es mitführte, konnten wir die Route ermitteln“, erklärte der Vizeadmiral auf einer Pressekonferenz. „Zu diesem Zeitpunkt begannen wir mit den australischen Behörden zusammenzuarbeiten“, fügte er hinzu.
Die Halbtaucher-Boote wurden im Rahmen von ‚Orion‘ abgefangen, einer multinationalen Marineoperation, bei der Sicherheitskräfte aus Dutzenden von Nationen innerhalb von sechs Wochen insgesamt 225 Tonnen Kokain beschlagnahmten. Orion führte auch zur Verhaftung von mehr als 400 Personen in mehreren Ländern. Vizeadmiral Grisales bekräftigte, Orion habe enge Verbindungen zwischen Drogenhandelsbanden in Südamerika und Ozeanien aufgedeckt. „Es handelt sich um organisierte kriminelle Netzwerke, die sich zusammengeschlossen haben“. Der kolumbianische Präsident Gustavo Petro gratulierte der Marine zu der erfolgreichen Operation.
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