„Celac-Gipfel“ gerät bereits im Vorfeld zur Farce: Dutzende Oppositionsführer auf Kuba festgenommen

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Guillermo Fariñas unter Hausarrest gestellt (Foto: Fariñas)
Datum: 25. Januar 2014
Uhrzeit: 17:22 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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Am kommenden Dienstag (28.) beginnt in der kubanischen Hauptstadt Havanna das zweite Gipfeltreffen der Gemeinschaft lateinamerikanischer und karibischer Staaten (Celac). Trotz Castro-Diktatur und verheerender Menschenrechtsbilanz hat das kommunistische Regime derzeit den Vorsitz im Bündnis inne. Wohin dies führt, wurde bereits am Freitag (24.) deutlich. Guillermo Fariñas Hernández, unabhängiger Journalist, politischer Dissident und Träger des Sacharow-Preises für geistige Freiheit, wurde nach eigenen Worten bereits unter Hausarrest gestellt.

„Als ich gestern mein Haus um 09:00 Uhr Ortszeit verließ (Freitag 24. Januar), wurde ich von Agenten aus dem Innenministerium festgenommen und abgeführt. Als ich einen Hauptmann der Staatssicherheit während des über eine Stunde dauernden Verhörs für den Grund des Hausarrestes befragte, antwortete er: Das ist einfach so und wenn ich mich dem widersetze, werde ich inhaftiert. Er erklärte mir, dass die Regierung den nationalen Notstand ausgerufen habe. Ich kehrte in mein Haus zurück und bin seitdem praktisch in meinen eigenen vier Wänden gefangen“, so Fariñas.

Fariñas hat keinen Zweifel daran, dass der Grund für seine Festnahme der in wenigen Tagen stattfindende Celac-Gipfel ist. „Das Verhalten des Regimes zeigt deutlich, dass es ein großer Fehler war, der kubanischen und diktatorischen Regierung den Zutritt zur Celac zu ermöglichen. Kein demokratischer Staat kann und darf diese Intoleranz Kubas gegenüber den eigenen Bürgern tolerieren“.

Sein Fall ist allerdings nicht der einzige. Laut dem Dissidenten wurden in den letzten Stunden landesweit „Hunderte Regimekritiker und regionale Oppositionsführer festgenommen“, darunter der bekannte kubanische Menschenrechtsaktivist José Daniel Ferrer. Beamte der Staatssicherheit hatten sie auf den Straßen abgefangen, so dass sie nicht nach Havanna reisen können. Angesichts dieser Tatsache ist es mehr als ein Hohn, dass Kuba anregen will, Lateinamerika zu einer Zone des Friedens zu erklären, in der alle Meinungsverschiedenheiten friedlich gelöst werden.

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