Brasilien wird Strom aus Uruguay beziehen. Nach einem Erlaß durch das brasilianische Energieministerium ist mit dem Nachbarland ein bis 2018 gültiges Abkommen geschlossen worden. Hintergrund sind leere Stauseen im Nordosten, Südosten und im zentralen Westen des größten Landes in Lateinamerika, durch welche die Stromproduktion beeinträchtigt ist. Der Stromimport aus Uruguay wird als „ausserordentlich und temporär“ bezeichnet. Bezogen werden soll der Strom aus den grenznahen Kraftwerken Uruguays in Rivera und Santana do Livramento. Einen Vertrag über eine bestimmte Menge gibt es indes nicht. Vielmehr heißt es, dass der Bedarf durch wöchentliche Angebote realisiert werde. Allerdings kann es im Bedarfsfall auch zu einem täglichen Abruf kommen. Der Import aus Uruguay wird als nicht groß, aber „wichtig“ eingestuft.
Schon im Jahr 2015 hat Brasilien aus dem Nachbarland Argentinien Strom importiert. Wird in Argentinien oder Uruguay mehr Strom als benötigt produziert, fließt dieser nach Brasilien. Neu ist hingegen, dass sich das Abkommen nicht wie bisher üblich auf nur ein Jahr beschränkt, sondern auf nunmehr drei Jahre. Nicht festgelegt wurde hingegen ein Beginn der Stromlieferung.
Seit drei Jahren leidet der Nordosten Brasiliens unter einer extremen Dürre. Eine in den vergangenen zwei Jahren auftretende starke Trockenheit hat aber auch im Südosten und zentralen Westen des Landes für beinahe leere Stauseen gesorgt, die sich laut Expertenmeinung selbst bei normalen Niederschlägen erst im Verlauf der nächsten Jahre wieder füllen dürften. Da die Wasserkraft Brasiliens Hauptenergiequelle ist, mussten bereits mit fossilen Brennstoffen arbeitende Kraftwerke im Norden hinzugeschaltet werden, um den steigenden Strombedarf des Landes abzudecken.
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