Eine Handvoll Menschen besitzt so viel wie die Hälfte der Weltbevölkerung

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In der Region Lateinamerika sind die indigenen Völker von Brasilien und Mexiko am stärksten von Ungleichheit durch die Ansammlung von großen Reichtum betroffen (Foto: Funaioficial)
Datum: 18. Januar 2016
Uhrzeit: 15:29 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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Soziale Ungleichheit nimmt weltweit dramatisch zu. Inzwischen besitzen die 62 reichsten Einzelpersonen – vor einem Jahr waren es noch 80 – genauso viel wie die gesamte ärmere Hälfte der Weltbevölkerung. Dies geht aus dem Bericht „An Economy for the 1%“ hervor, den Oxfam im Vorfeld des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos veröffentlicht. Die Entwicklungsorganisation fordert, das Geschäftsmodell der Steueroasen zu beenden und sehr hohe Vermögen stärker zu besteuern. In der Region Lateinamerika sind die indigenen Völker von Brasilien und Mexiko am stärksten von Ungleichheit durch die Ansammlung von großen Reichtum betroffen. Die Zerstörung ihres angestammten Landes, herbeigeführt durch Erosion der Wälder durch den Bergbau oder intensiver Landwirtschaft in großem Maßstab, wird durch das riesige Vermögen einiger weniger und sehr mächtiger Einzelpersonen weiter beschleunigt.

Das Gesamtvermögen der ärmeren Hälfte der Weltbevölkerung verringerte sich in den vergangenen fünf Jahren um rund eine Billion US-Dollar, eine Abnahme um 41 Prozent, trotz eines Bevölkerungszuwachses von 400 Millionen Menschen. Gleichzeitig wuchs das Vermögen der reichsten 62 Personen um mehr als eine halbe Billion US-Dollar. Die Geschwindigkeit, mit der die Kluft zwischen Arm und Reich wächst, ist dabei noch größer als erwartet: Vor einem Jahr prognostizierte Oxfam, im Jahr 2016 werde das reichste Prozent der Weltbevölkerung (70 Millionen Menschen) mehr besitzen als die restlichen 99 Prozent (sieben Milliarden Menschen) zusammen. Tatsächlich wurde diese Schwelle bereits 2015 erreicht, ein Jahr früher als erwartet. Dem Bericht zufolge droht soziale Ungleichheit, die Fortschritte bei der Armutsbekämpfung zunichte zu machen.

Neun von zehn Großkonzernen haben Niederlassung in Steueroase

Ein Grund für diese Entwicklung ist die unzureichende Besteuerung von großen Vermögen und Kapitalgewinnen sowie die Verschiebung von Gewinnen in Steueroasen. Investitionen von Unternehmen in Steuerparadiesen haben sich zwischen 2000 und 2014 vervierfacht. Neun von zehn der weltweit führenden Großunternehmen haben Präsenzen in mindestens einer Steueroase. Entwicklungsländern gehen auf diese Weise jedes Jahr mindestens 100 Milliarden US-Dollar an Steuereinnahmen verloren. Die Verschiebung von Vermögen in Steueroasen durch reiche Einzelpersonen kostet alleine die afrikanischen Staaten jährlich rund 14 Milliarden US-Dollar. Damit ließe sich in Afrika flächendeckend die Gesundheitsversorgung für Mütter und Kinder sicherstellen, was pro Jahr rund vier Millionen Kindern das Leben retten würde.

„Wir leben in einer Welt, deren Regeln für die Superreichen gemacht sind. Nötig ist dagegen ein Wirtschafts- und Finanzsystem, von dem alle profitieren. Konzerne dürfen sich nicht länger aus ihrer Verantwortung stehlen. Sie müssen ihre Gewinne dort versteuern, wo sie sie erwirtschaften. Die Politik muss die Anliegen der Bevölkerungsmehrheit über die Interessen der Superreichen stellen. Sie muss die Steueroasen trockenlegen“, fordert Tobias Hauschild, Referent für Entwicklungsfinanzierung bei Oxfam.

Ein gerechtes internationales Steuersystem erfordert mindestens folgende Maßnahmen:

Unternehmen müssen zu einer öffentlichen länderbezogenen Berichterstattung über Gewinne und deren Versteuerung verpflichtet werden. So kann die Öffentlichkeit Steuerzahlungen von Konzernen überprüfen, die demokratische Rechenschaftspflicht würde gestärkt.Der ruinöse Wettlauf um die niedrigsten Steuersätze muss ein Ende haben. Hierfür müssen Staaten ihre Steueranreize für Konzerne transparent machen. Statt Konsum steuerlich stärker zu belasten, müssen große Vermögen, Kapitalgewinne und hohe Einkommen deutlich stärker besteuert werden. Um die Interessen von Entwicklungsländern zu berücksichtigen, braucht es eine legitime zwischenstaatliche Steuerinstitution auf UN-Ebene, die alle Länder umfasst.

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  1. 1
    paulo

    schon immer hat es macher und arbeiter gegeben.
    es wird ein wenig zu einfach dargestellt warum die hauptvermögen in wenigen händen liegen. fakt ist, dass jene wenigen leute die weltwirtschaft am brummen hält, wärend der grosse rest daher überhaupt arbeit und brot hat. was bestimmt geändert werden muss, sind die steueroasen ausrottung, die ausmerzung von gewinnabfuhren in steueroasen. eine einheitliche steuer auf finanzgeschäfte, bzw. gewinne aus spekulationen.
    ob aber all die anregungen und ideen irgend etwas ändern werden, an der vermögensverteilung, steht wohl in den sternen.
    selbst wenn man das gesammte weltvermögen in 7 miliarden teile an die menschen verteilt, wären nach ca. 1 jahr die armen noch viel ärmer und die reeichen noch reicher. man darf niemals vergessen, dass es einfacher ist die erste milion dollar zu verdienen als sie daqnach zu behalten.

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