Die kubanische Regierung hat örtliche Banken befugt, Kredite an private Kleinunternehmer und landwirtschaftliche Erzeuger zu vergeben. Dies ist nach Angaben aus Havanna Teil umfassender wirtschaftlicer Reformen, die bereits vor einigen Monaten angekündigt wurden. Die Kredit-Maßnahme, die bereits am 25. März während einer Sitzung des Ministerrats unter Vorsitz von Präsident Raul Castro beschlossen wurde, soll dazu beitragen Neuunternehmern einen Existenzstart zu ermöglichen.
Das krisengeschüttelte und reformbedürftige Kuba ist auf dem Weg zu mehr Privatwirtschaft: In 178 verschiedenen Bereichen können Kubaner künftig auf eigene Rechnung arbeiten und eigene Geschäfte eröffnen. Mit dieser Privatsektor-Offensive sollen die angekündigten Entlassungen im Staatsdienst abgdämpft werden. Bereits im Oktober 2010 wurde mit einer Entlassungswelle, bei der in einem rund sechsmonatigen Prozess mehr als eine halbe Million Bedienstete aus den öffentlichen Ämtern entlassen werden sollten, begonnen.
”Die Aktualisierung unseres sozialistischen Plans ist kein kurzfristiger Job, der in einem Jahr abgeschlossen sein wird. Seine Komplexität erfordert für die Umsetzung nicht weniger als fünf Jahre Zeit”, so Castro in einer Ansprache im staatlichen Fernsehen. ”Diese strategische Reform darf nicht in aller Eile durchgeführt werden. Diesbezügliche Fehler wären die größte Bedrohung für die Revolution”, warnte das 79-jährige Staatsoberhaupt.
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