Paranal-Observatorium in Chile: Neue Aufnahmen im Sternbild Leo

leo

Datum: 12. August 2011
Uhrzeit: 10:58 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Redaktion
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► 35 Millionen Lichtjahren Entfernung

Diese neue Aufnahme vom Very Large Telescope der ESO in Chile zeigt die Spiralgalaxie NGC 3521, die sich in 35 Millionen Lichtjahren Entfernung von der Erde im Sternbild Leo (der Löwe) befindet. Sie hat einen Durchmesser von etwa 50.000 Lichtjahren und besteht aus einem hellen, kompakten Kern und einer detailreichen Spiralstruktur.

Die markantesten Strukturen der hellen Galaxie NGC 3521 sind ihre langen Spiralarme, die mit Sternentstehungsgebieten gespickt und von Staubbändern durchzogen sind. Die Spiralarme sind eher unregelmäßig und weisen zum Teil sogar Lücken auf. Dies macht NGC 3521 zu einem typischen Beispiel für eine so genannte flockige Spiralgalaxie. Solche Galaxien haben zerfaserte Spiralarme, ganz anders als die ausgeprägten Arme der so genannten Grand-Design-Spiralgalaxien, wie zum Beispiel der bekannten Whirlpoolgalaxie M 51, die bereits im 18. Jahrhundert von Charles Messier entdeckt wurde.

NGC 3521 ist eine vergleichsweise helle und nahegelegene Galaxie. Man kann sie leicht mit einem kleinen Teleskop beobachten, wie es Messier verwendete, um seinen berühmten Katalog von kometenähnlichen, diffusen Objekten zu erstellen. Im Sternbild Löwe entdeckte er mehrere Galaxien. NGC 3521 scheint dem französischen Astronomen allerdings entgangen zu sein, obwohl sie ähnlich hell ist.

1784 – im selben Jahr, in dem Messier die endgültige Version seines Kataloges veröffentlichte – entdeckte William Herschel, ein anderer berühmter Astronom seiner Zeit, NGC 3521 in der Anfangsphase seiner ausführlichen Durchmusterung des Nordhimmels. Mit seinem Teleskop mit 47 cm Durchmesser sah Herschel laut seinen Notizen einen “hellen Zentralbereich, umgeben von einem diffusem Nebel”.

Auf der neuen Aufnahme vom VLT ersetzen farbenfrohe, wenn auch nicht sehr scharf abgegrenzte Spiralarme den „diffusen Nebel“ Herschels. Im rötlichen Bereich im Zentrum geht das Licht dabei vor allem auf ältere Sterne zurück, während in den Spiralarmen in größerer Entfernung vom Kern vor allem heiße – und daher bläulich scheinende – junge Sterne vorkommen.

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