Roland Van Hauwermeiren, Landesdirektor der britischen Hilfsorganisation Oxfam in Haiti, ist mitten in einer Untersuchung zu Vorwürfen von Fehlverhalten durch Mitarbeiter zurückgetreten. Die unabhängige Hilfs- und Entwicklungsorganisation, die sich weltweit gegen Hunger, Armut und soziale Ungerechtigkeit einsetzt, hat nach dem verheerenden Erdbeben 98 Millionen US-Dollar Hilfsgelder für Haiti erhalten.
Bereits vor wenigen Tagen hatte Oxfam eine interne Untersuchung zu den Vorwürfen des Fehlverhaltens von Mitarbeitern eingeleitet. Laut Barbara Stocking, geschäftsführendes Vorstandsmitglied Oxfam GB, wurden die Beschuldigten bis zum Abschluss der Untersuchung (September) suspendiert. „Oxfam toleriert kein Fehlverhalten seiner Mitarbeiter. Wir werden energische und unverzügliche Maßnahmen bis zum Abschluss der Untersuchung einleiten“, so Stocking.
In weltweit über 100 armen Ländern arbeitet Oxfam mit lokalen Partnerorganisationen zusammen und fördert Nothilfe- und Entwicklungsprojekte. In Krisenfällen wie Naturkatastrophen oder kriegerischen Konflikten leistet Oxfam Soforthilfe, vor allem in Form von Trinkwasserversorgung und Hygienemaßnahmen. Im Bereich der Entwicklungszusammenarbeit liegen die Schwerpunkte auf Frauenförderung, Gesundheit, Sicherung von Existenzgrundlagen durch Grundbildung, Landwirtschaft, Kleingewerbe und Krisenprävention.
Es ist nicht das erste Mal, das gegen Oxfam Untersuchungen wegen angeblicher Unregelmäßigkeiten bei Mitarbeiter durchgeführt werden. Im Jahr 2006 war die Organisation gezwungen, die meisten ihrer Operationen in den durch einen Tsunami verwüsteten Provinzen in Indonesien auszusetzen. Dort sollen durch angeblichen Diebstahl zehntausende von Dollar aus dem Hilfs-Fonds für die Opfer verschwunden sein. Im vergangenen Juni wurden nach dem Verschwinden von Geldern für die Opfer der Überschwemmungen in Pakistan ebenfalls Untersuchungen eingeleitet.
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