In den ersten sechs Monaten des Jahres sind in Ecuador über 30 illegale Kliniken zur Behandlung von Homosexualität geschlossen worden. Diese Krankenhäuser betrachteten gleichgeschlechtliches sexuelles Verhalten als Krankheit und boten eine potenzielle Heilungschance an. Ehemalige Patienten berichteten von sexuellem Missbrauch, Beleidigungen und Folter als Teil der „Heilungsmethoden“. Homosexuelle Gruppierungen in Ecuador gehen davon aus, dass es landesweit etwa 200 solcher verfassungswidrigen Zentren gibt.
Laut Karen Barba, Sprecherin der NGO“ Fundación Causana“, versteckten sich diese Kliniken hinter legalen Rehabilitationszentren für Drogensüchtige. In einem Interview gab die 28- jährige Paola Ziritt bekannt, dass sie zwei Jahre behandelt wurde und dabei „die Kraft zum Leben verlor“. Nach ihren Worten wurde sie sexuell misshandet, gefoltert und von den Wachen geschlagen.
„Es war entwürdigend, erniedrigend und schrecklich. Ich war drei Monate allein in einem Zimmer, hatte kein Licht und war mit Handschellen gefesselt. Eines Tages kam ein Wärter und brachte mir ein Stück Brot, Joghurt und Milch. Er überreichte mir das Buch von Viktor Emil Frankl: Die Suche des Menschen nach dem Sinn – Ein Psychologe in einem Konzentrationslager“, so Ziritt, die von ihrer Mutter in die Klinik gebracht wurde. Diese ging davon aus, dass die Homosexualität ihrer Tochter geheilt werden könne. Nachdem ihr ein Brief von Paola zugespielt wurde, sorgte sie für deren Entlassung.
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