Der Internationale Tag der Verschwundenen (International Day of the Disappeared) ist ein jährlich am 30. August begangener Gedenktag, der an das Schicksal von Menschen erinnern soll, die gegen ihren Willen an einem Aufenthaltsort und unter Bedingungen interniert sind, die ihren Familienangehörigen oder ihren juristischen Vertretern nicht bekannt sind. Die Internationale Kommission für Vermisste Personen (ICMP) bestätigte, dass in Kolumbien in dem seit über 50 Jahre andauernden bewaffneten Konflikt 14.427 Frauen und 47.177 Männer als vermisst gelten. Die UN bezeichnet dies als unheimlichen Rekord.
Zum Internationalen Tag der Verschwundenen forderten die kolumbianischen Behörden die Menschen dazu auf, sich an die Behörden zu wenden und das Verschwinden von Angehörigen zu melden. „Es ist nicht norwendig, eine gewisse Zeit zu warten. Ein Verschwinden kann sofort gemeldet werden, um so schnell wie möglich die Gesamtzahl solcher Opfer in Kolumbien zu ermitteln,“ erklärte der Bürgerbeauftragte und Präsident der ICMP, Volmar Pérez.
Kolumbien befindet sich seit einem halben Jahrhundert im bewaffneten Konflikt mit linksgerichteten Guerilla der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC), der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) und rechten paramilitärischen Gruppen, die durch Drogenbanden unterstützt werden. Laut dem Repräsentant des UN-Hochkommissars für Menschenrechte, Christian Salazar, ist das „Verschwindenlassen von Personen eine der gravierendsten Menschenrechtsverletzungen, bei dem Kolumbien leider einen alarmierenden Rekord aufweist“.
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