Der russische Botschafter in Caracas, Vladimir Zaemskiy, hat die Lieferung von russischen Abwehrraketen nach Venezuela als „bewusste Lüge“ bezeichnet. In einem am Montag (5.) veröffentlichten Interwiew wies Zaemskiy die Gerüchte um die eigentlich für den Iran geplanten Flugabwehr-Raketensysteme S-300 zurück.
Der Iran hatte bereits 2007 mit Russland einen Liefervertrag über fünf Abwehrraketensysteme des Typs S-300PMU-1 im Wert von 800 Millionen US-Dollar unterzeichnet. Im September 2010 verbot der russische Präsident Dmitri Medwedew die Lieferung per Erlass. Der Kreml begründete die Entscheidung mit der Juni-Resolution des UN-Sicherheitsrates, welche die Lieferung von sieben Waffenkategorien an den Iran untersagt. Teheran kritisierte die Absage aus Moskau scharf. Der iranische Verteidigungsminister gab bekannt, dass sein Land Russland nicht mehr vertraue. Moskau verwies allerdings darauf, dass der Deal aufgrund von Umständen höherer Gewalt storniert werden musste.
Bereits kurz danach gab der russische Militärexperte Igor Korotschenko bekannt, dass die Raketen über Umwege nach Venezuela doch noch in das Land von Chávez-Freund Mahmoud Ahmadineschad gelangen könnten. In den letzten Monaten tauchten vermehrt Gerüchte darüber auf, dass der bolivarische Führer diese Waffen zur „Verteidigung“ seines bedrohten Territoriums verwenden könnte und der Iran über „Umwege“ doch zu seiner Lieferung kommen könnte.
„Russland akzeptiert die Entscheidung des Sicherheitsrates der Vereinten Nationen und hat die Lieferung bestimmter Waffen an den Iran gestoppt. Unser Land hat eine der strengsten Kontrollen bei der Ausfuhr von Waffen“, so der Botschafter.Der Diplomat wies darauf hin, dass Venezuela einen neuen Kredit über vier Milliarden Dollar aus Russland erhalten wird. „Dies markiert den Beginn einer neuen Phase der militärisch-technischen Zusammenarbeit, welche die Lokomotive der bilateralen Beziehungen. zwischen unseren beiden Staaten sind“.
Laut dem russischen Rüstungskonzern Rosoboronexport hat Venezuela in den letzten fünf Jahren für fast 11 Milliarden US-Dollar Waffen in Russland gekauft.
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