Das erste war die Entdeckung und Förderung von Mineralöl. Zwischen den beiden großen Kriegen wandelte sich Venezuela zum grössten Erdölexporteur der Welt, der es über rund drei Jahrzehnte blieb. Spanien wäre damit zum reichsten Land Europas geworden. Der Bürgerkrieg wäre ihm sicher erspart geblieben, denn in reichen Ländern kriegt der Bolschewismus keinen Fuss in die Tür. Ob es sich auf die Seite Hitlers gestellt hätte, ist fraglich, wenn auch nicht auszuschliessen. So oder so hätte es im Zweiten Weltkrieg eine bedeutende Rolle gespielt und natürlich auch Venezuela tief mit hineingezogen. Sicher gut, dass dem südamerikanischen Land dies erspart blieb, zumal das feudalistisch-faschistische Spanien von Venezuela mehr genommen, als ihm gebracht hätte!
Wollen wir mal unterstellen, dass diese, dank dem Ölreichtum, wohlhabende und sich schnell entwickelnde bikontinentale Nation sich auf die Seite der Alliierten gestellt und geholfen hätte, den Krieg deutlich schneller zu beenden. Den Afrikafeldzug der Wehmacht hätte es nie gegeben. Auch nicht die Landung in der Normandie, denn die Alliierten hätten von Spanien aus sowohl das Mittelmeer kontrollieren als auch gen Norden maschieren können. Nach dem Kriege, vielleicht schon früher, hätte unweigerlich die Demokratie Einzug gehalten, anstelle der bis in die Mitte der Siebziger Jahre andauernden Franco Diktatur. Im Nachkriegs Europa wäre Spanien schnell erstarkt, auch ohne Tourismus. Seine Finanzkraft und die dadurch breiteren und tieferen Wirtschaftsbeziehungen, sowohl zu Europa als auch zu Nord- und Südamerika, hätten Bildungswesen, Infrastruktur, Handel und Industrie auf ein Niveau gestellt, an dem bestenfalls Deutschland sich noch hätte messen können.
Und Venezuela? Ohne den geringsten Zweifel wären die Städte dort zu blühenden Wirtschafts- und Handelszentren geworden, sicher auch nicht frei von Korruption und Kriminalität, aber eher von europäischer als lateinamerikanischer Ausprägung. Die Agrarwirtschaft hätte auch nicht Not gelitten, denn Rindfleisch, Kakau, Kaffee, Tropenfrüchte, Zucker etc. hätten die Venezolaner nun als europäische Nation produziert und auf dem neu entstehenden europäischen Binnenmarkt, frei von Importzöllen, anbieten können, eventuell sogar von europäischen Agrarsubventionen profitiert, anstatt daruter zu leiden. Metropolen wie Caracas, Maracaibo, Valencia u.a. hätten sich zu globalen Handelszentren entwickelt, als ein steinreicher, hoch kultivierter Teil Europas, im Brennpunkt von Nord- und Südamerika sowie Europa gelegen. Die Pesete wäre, nach dem Dollar, die zweitstärkste Währung Amerikas und eine der stärksten Europas geworden, womit wir zum zweiten einschneidenden Ereignis kommen.
Die Einführung des Euros, nicht nur in Europa sondern auch in Venezuela, auf amerikanischem Territorium und dies gestärkt durch unermesslichen Ölreichtum, den grössten bekannten Reserven der Welt, die sich nicht im Zugriff von US Konzernen oder linken Plünderern befinden… Die Konsequenzen muss man sich mal alle ausmalen! Spätestens hier kommen dem Venezolaner die Tränen, und auch manchem Europäer.
He Martin Bauer, das war der beste Bericht den ich je hier las. Gute Fiktion. Leider nur Träume. Alles gute für sie und die Ihren.
Dem kann ich nur zustimmen.