Nachdem am frühen Samstagmorgen gegen vier Uhr die meisten der 100.000 Besucher das Festivalgelände von Rock in Rio verlassen hatten, bot sich den Sicherheits- und Reinigungskräften ein Bild des Schreckens. Das gesamte Areal war vollkommen zugemüllt, vor allem Hamburger-Schachteln und Getränkebecher aus Plastik stapelten sich teilweise zu Haufen aufgeschichtet in sämtlichen Ecken.
Die zahllosen bereitgestellten Müllcontainer waren dabei von den Fans der Megastars Elton John und Rihanna fast vollkommen ignoriert worden. Leer oder nur spärlich gefüllt standen sie inmitten des Unrats. Scheinbar war den Besuchern selbst in den hinteren Bereichen der nur wenige Meter umfassende Weg zum nächsten Orange leuchtenden Mülleimer zu weit. Zudem hatten viele Gäste auch kein Problem damit, sich direkt in den Abfall hinein zu setzen.
Dabei ist Rock in Rio ein Musikfestival, welches neben dem hohen musikalischen auch einen wichtigen gesellschaftlichen Anspruch sein Eigen nennt. „Für eine bessere Welt“ lautet dementsprechend auch das Motto der Megaveranstaltung, die nach 1985, 1991 und 2001 zum vierten Mal in der brasilianischen Millionenmetropole Rio de Janeiro zu Gast ist.
So schreiben die Organisatoren auf ihrer Homepage bedeutsam über die Nutzung von natürlichen Rohstoffen und Energievorräten sowie einer effektiven Mülltrennung. Sämtliche beim Festival anfallenden Abfälle würden zudem komplett recycelt werden. Die Fans werden in diesem Zusammenhang aufgerufen, aktiv mitzuhelfen und ihren Müll in einen der 600 aufgestellten Abfallbehälter auf dem Gelände stecken. Ein Appell, der jedoch entgegen der musikalischen Darbietungen des Festivals keinen Weg in die Ohren der Fans fand.
Warum sollte das in Rio besser klappen,als im Rest der Welt??