Umgerechnet rund zwei Euro kostet ein Regencape am Samstagmittag vor den Toren der Cidade do Rock. Am zweiten Tag des Musikmarathons Rock in Rio sind dunkle Regenwolken aufgezogen, noch ist es jedoch trocken. Der Regenschutz findet trotzdem reißenden Absatz und wer nicht zugegriffen hat, der wird es später bereuen.
Am Nachmittag überrascht der Himmel dann mit einem ersten Schauer. Später wird es nochmal für etwa eine halbe Stunde regnen, damit soll dann der Ehre der Meteorologen genüge getan sein. Die hatten nämlich für den gesamten Tag Regen prognostiziert.
Viele Besucher suchen während der kurzen Güsse Unterschlupf in den Geschäften in der Rock Street, unter den Vordächern der Verkaufsstände und natürlich auch auf den Toiletten. Wer ein Cape hat, trotzt der Open-Air-feindlichen Witterung und feiert vor den Bühnen einfach weiter.
Später am Abend, als längst kein Tropfen mehr fällt, erweist sich die Investition als doppelt sinnvoll. Denn der in weiten Teilen des 150.000 Quadratmeter großen Areals ausgelegte Kunstrasen ist vollkommen durchnässt. Die beliebte und einzige Sitzgelegenheit ist unattraktiv geworden – es sei denn, man hat eben ein Regencape, welches nun als Unterlage dient.
Und so kann man dann trotz nasskaltem Wetter gemütlich zusammensitzen und sogar ein wenig Kuscheln. Vor allem beim Auftritt der irischen Band Snow Patrol konnte man viele Pärchen beobachten, die Arm in Arm Kraft für den mit Spannung erwarteten Auftritt der Red Hot Chili Peppers tankten. Und so mischte sich dann doch noch ein wenig Romantik zwischen die unfreundlichen Windböen und harten Bässe, welche den zweiten Tag des Festivals dominierten.
Leider kein Kommentar vorhanden!