Die brasilianische Rockband Skank hat sich bei ihrem Auftritt im Rahmen des Musikfestivals Rock in Rio selbst übertroffen und einen neuen Höhepunkt in der mittlerweile 20-jährigen Karriere erreicht. Mit einer energiegeladenen Show brachten die vier Musiker aus Belo Horizonte im Bundesstaat Minas Gerais die Cidade do Rock zum Kochen. Am Ende sangen 100.00 Besucher die eingängigen Lieder mit und feierten die Band frenetisch.
14 Songs präsentierte Samuel Rosa (Gesang, Gitarre) Henrique Portugal (Keyboard), Lelo Zaneti (Bass) und Haroldo Ferretti (Schlagzeug) dem begeisterten Publikum, darunter Hits wie „Mil acasos“, „Uma partido de futebol“, „Três lados“ und „Garota nacional“. Mit „É proibido fumar“ ehrten sie ihr Vorbild Erasmo Carlos, ohne den sie keinesfalls nun an dieser Stelle stünden. Der in Brasilien als „Vater des Rock ’n‘ Roll“ verehrte Carlos war nur wenige Stunden zuvor ebenfalls unter großem Jubel der Anwesenden auf der Nebenbühne aufgetreten. Insgesamt lieferte Skank eine fehlerfreie Show mit ihren größten Erfolgen ab und konnte dabei sogar auch endlich alte Wunden schließen.
Wie Leadsänger Samuel Rosa bereits im Vorfeld erklärte, lagen bislang zwei Schatten auf dem imaginären Verhältnis mit dem Rockfestival. Bei der ersten Ausgabe 1985 hatte der damals 19-jährige entschieden, nicht als Zuschauer nach Rio zu fahren. Und dann hatte die Band bei der dritten Ausgabe 1991 nach Streitigkeiten mit den Organisatoren aufgrund von Änderungen im Zeitplan, welche scheinbar ausländische Gruppen bevorzugen sollten, das Festival gemeinsam mit anderen brasilianischen Musikern boykottiert. „Dies war eine Dummheit“ gestand Rosa nun ein, betonte jedoch auch, mit dem Auftritt bei der vierten Ausgabe nun endlich „Frieden“ gefunden zu haben.
Skank ist im Ausland eher unbekannt, da die 1991 gegründete Band nach eigenen Angaben nie eine internationale Karriere angestrebt hatte. Allerdings war die Gruppierung im Jahr 1996 nach der Veröffentlichung ihrer dritten LP auf Europatournee. Dabei gaben sie unter anderem in Deutschland und der Schweiz eigene Konzerte oder traten auf Festivals auf. Die letzte der mittlerweile elf Tonträger der Gruppe kam im vergangenen Jahr heraus.
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