Der venezolanische Ökonom und Musiker hat den Sonderpreis des ECHO Klassik 2011 für sein soziales Engagement durch die klassische Musik erhalten. Ausgezeichnet wird der Komponist für die von ihm 1975 gegründete Jugendmusikbewegung „El Sistema“, die in den mehr als 35 Jahren ihres Bestehens, nahezu 2 Millionen Kindern durch das gemeinsame Musizieren eine neue, bessere Perspektive ermöglicht hat. Besondere Bedeutung hat dabei, dass sich „El Sistema“ insbesondere an Kinder und Jugendliche aus den Elendsvierteln des Landes wendet, ihnen ein Leben jenseits der Armut, der Kriminalität, der Drogen und der Hoffnungslosigkeit eröffnet.
Auch wenn in der internationalen Musikwelt das Simón Bolívar Youth Orchestra und der Dirigent Gustavo Dudamel Furore gemacht und die bedeutenden Konzertsäle gleichsam im Sturm erobert haben, so gilt José Antonio Abreu doch der Entwicklung des Landes durch Ertüchtigung aller Kinder als Herzensangelegenheit. Dass das gemeinsame Musizieren sowohl den Einzelnen fördert, wie auch das Entwickeln der Gemeinschaft ermöglicht, dass musikalische Bildung ein unverzichtbarer Teil von Allgemeinbildung und Persönlichkeitsentwicklung zu Gunsten des Gemeinwesens ist, spiegelt sich in allen Aktivitäten des „El Sistema“.
Mehr als 300.000 Kinder und Jugendliche finden derzeit in 230 Musikschulen, den Núcleos, eine Heimat. „Kultur für die Armen darf keine arme Kultur sein“, ist einer der Leitsätze des 1939 geborenen Abreu, der sein Leben in den Dienst der Kinder seines Landes stellt. Nicht nur in Südamerika gilt sein Musik-Sozial-Projekt als maßstabsetzend; Nachahmer finden sich in Europa, Nordamerika, China und Indien, kontinuierliche Förderer sind unter anderem Claudio Abbado und Simon Rattle.
Dieser tolle Mann hat es wirklich verdient!!!