Brasilien hat hinter Venezuela und Kolumbien die höchste Mordrate in Südamerika. Dies belegt eine am Donnerstag (6.) veröffentlichte Studie des UN-Büros für Drogen-und Verbrechensbekämpfung. Demnach wurden im größten Land Südamerikas im Jahr 2009 (letztes Jahr für die Statistik) 43.909 Morde begangen, eine Rate von 22,7 Morde pro 100.000 Einwohner.
Den Index in Südamerika führen weiter Venezuela (49 Morde pro 100.000 Einwohner) und Kolumbien (33,4) an. Hinter Brasilien liegen Guyana (18,4), Ecuador (18,2) und Französisch-Guayana (14,6). Die Länder mit der niedrigsten Mordrate in der Region sind Chile (3,7), Peru (5,2), Argentinien (5,7) und Uruguay (6,1).
Der Bericht zeigt auf, dass im Gegensatz zu den meisten Ländern in Asien, Europa und Nordamerika, die seit 1995 eine Verringerung der Mordrate registrierten, Zentralamerika und die Karibik einen Anstieg verzeichneten. In den letzten fünf Jahren nahm die Mordrate in fünf von acht zentralamerikanischen Ländern zu, in einigen Ländern hat sie sich mehr als verdoppelt.
Die Studie führt den Anstieg auf den Kokainhandel in der Region und den Wettbewerb zwischen rivalisierenden Gruppen von Drogenhändlern zurück. „Um ihre Autorität zu wahren, verbreiten organisierte kriminelle Gruppen wahllos tödliche Gewalt. In den letzten Jahren registrierten wir eine Zunahme bei den Ermordungen zahlreicher Repräsentanten des Staates, sowie Beamten und Bediensteten“, erklärte die Agentur.
Die höchste Mordrate in Mittelamerika und der Karibik wurden in Honduras (82,1), El Salvador (66), Jamaika (52,1) und Belize (41,7) gemeldet.
Mexiko, Schauplatz zahlreicher Morde im Zusammenhang mit dem Drogenhandel, liegt mit 18,1 Morden pro 100.000 Einwohner weit unter der Quote seiner Nachbarn. Dies liegt daran, dass die Mordraten im Norden besonders hoch, in anderen Regionen des Landes jedoch viel niedriger sind.
Die Tötungsrate in Mittelamerika liegt damit viel höher als in den Länder, die einen bewaffneten Konflikt oder Naturkatastrophen verzeichneten: Haiti (6,9), Irak (2) und Afghanistan (2,4). Die Studie stellte jedoch fest, dass der Mangel an historischen Daten über die Tötungen in Afghanistan und im Irak eine korrekte Ermittlung verunmöglichte.
Leider kein Kommentar vorhanden!