Mit einem fulminanten Vorsprung ist die amtierende argentinische Staatspräsidentin Cristina Fernández de Kirchner im Amt bestätigt worden. Nach letzten Hochrechnungen kommt die Peronistin bei den allgemeinen Wahlen am Sonntag (23.) auf weit über 50 Prozent der abgegeben gültigen Stimmen. Für einen Wahlerfolg hätten Kirchner lediglich 45 Prozent der Stimmen oder 40 Prozent und ein 10-prozentiger Vorsprung vor dem Zweitplatzierten genügt.
Sollte sich der Trend nach der Auszählung der ersten Urnen fortsetzen, dürfte Kirchner mit einem Vorsprung von rund 35 Prozent einen historischen Wahlsieg einfahren. Es wäre der deutlichste Vorsprung bei einer Präsidentschaftswahl in Argentinien seit 1983. Nach letzten Zahlen liegt ihr stärkster Konkurrent Hermes Binner lediglich bei knapp 17 Prozent, gefolgt von Ricardo Alfonsin mit etwa 13 Prozent und Alberto Rodriguez mit rund 8 Prozent. Argentiniens Ex-Präsident Eduardo Duhalde erreicht mit knapp 6 Prozent lediglich Rang 5. Zwei weitere Kandidaten folgen mit jeweils etwa 2 Prozent.
In einer ersten Stellungnahme hat Kirchner das südamerikanische Land zur Einigkeit aufgerufen. Man habe zwar schon sehr viel erreicht, allerdings gäbe es auch sehr viel zu tun, so Kirchner vor jubelnden Anhängern in einem Hotel in Buenos Aires. Zudem dankte die Witwe des ehemaligen Präsidenten Néstor Kirchner ihren Amtskollegen Dilma Rousseff (Brasilien), Hugo Chávez (Venezuela), Sebastián Piñera (Chile), Juan Manuel Santos (Kolumbien) und Fernando Lugo (Paraguay) für die bereits erhaltenen Glückwünsche zum Wahlerfolg.
Den erdrutschartigen Sieg widmete die weiterhin in schwarzer Trauerkleidung auftretende Präsidentin mit Tränen in den Augen ihrem im vergangenen Jahr überraschend verstorbenen Mann. Ohne ihn wäre es unmöglich gewesen, dass sie nun an dieser Stelle stehen würde. „Ich spüre eine enorme Verantwortung, Argentinien in eine andere Geschichte zu führen, nachdem wir die wichtigste politische Reform der letzten Jahre umgesetzt haben“ betonte die glückliche Gewinnerin in Hinblick auf das geänderte Wahlgesetz und die Einführung von Vorwahlen, die sie im vergangenen August ebenfalls deutlich für sich entscheiden konnte.
„Ich war die erste Frau, die [in Argentinien] Präsidentin wurde und jetzt bin ich die erste Frau, die wiedergewählt wurde. Ich kann wirklich nicht mehr verlangen“ so die 58-jährige ehemalige Senatorin abschließend.
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