Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen hat am Dienstag (8.) in Berlin die UN-Dekade Biologische Vielfalt offiziell eröffnet. Er folgte damit einem Aufruf der Generalversammlung der Vereinten Nationen, im Jahrzehnt von 2011 bis 2020 den Rückgang der biologischen Vielfalt aufzuhalten. Weltweit sind die Staaten, aber auch private Akteure gefordert, sich für die Natur und den Erhalt der biologischen Vielfalt einzusetzen.
Der Bundesumweltminister machte deutlich, dass Politik für den Erhalt der biologischen Vielfalt eine lohnende Investition in die Zukunft ist: „Wer das Naturkapital antastet und verbraucht, statt es zu pflegen und langfristig zu erhalten, handelt unvernünftig – ökologisch, aber auch ökonomisch. Die derzeitige Finanzkrise birgt die Gefahr, dass mancher meint, in solchen Zeiten könne man sich Naturschutz nicht leisten. Das Gegenteil ist der Fall. Es ist volkswirtschaftlich vernünftiger, in die Erhaltung der biologischen Vielfalt zu investieren und die Auswirkungen unserer Handlungen auf die Ökosysteme und deren Leistungen von vornherein mit zu berücksichtigen. Dafür gibt es weltweit viele Beispiele“.
Röttgen lud die gesellschaftlichen Akteure ein, die UN-Dekade mit auszugestalten und sich bereits 2012 unter dem Schwerpunktthema „Vielfalt genießen – Naturzeit ist Freizeit“ mit eigenen Aktivitäten einzubringen. Er gab den Startschuss für einen Wettbewerb um die besten Dekade-Projekte, für den man sich ab heute bewerben kann. Prominente Dekade-Botschafterinnen und –Botschafter und engagierte junge Menschen als Jugendbotschafter werden sich ebenfalls für die biologische Vielfalt einsetzen. Röttgen: „Ich bin davon überzeugt, dass es uns gemeinsam gelingen wird, das Thema „Biologische Vielfalt“ überall stärker ins Bewusstsein zu rücken und in wichtige politische und gesellschaftliche Prozesse zu integrieren“.
Auf Bundesebene gibt es mehrere Initiativen des BMU, mit der der Bund auch Verantwortung für konkrete Investitionen in den Naturschutz auf der Fläche übernimmt. So wurden etwa im erfolgreichen Förderprogramm „Naturschutzgroßprojekte mit gesamtstaatlich repräsentativer Bedeutung“ bisher 76 Projekte mit mehr als 400 Millionen Euro gefördert. Daneben werden 125.000 Hektar bundeseigene Flächen als „Nationales Naturerbe“ langfristig erhalten. Mit dem neuen „Bundesprogramm Biologische Vielfalt“ wiederum werden konkrete Projekte zur Umsetzung der Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt mit jährlich 15 Millionen Euro gefördert.
BMU und BMELV werden außerdem mit dem „Waldklimafonds“ Maßnahmen zur Anpassung der heimischen Wälder an den Klimawandel, zur Vermeidung von Treib-hausgasemissionen sowie zur Sicherung und Erhaltung der Kohlenstoffspeicherung von Wäldern und Holzprodukten fördern. Dabei sollen Klima-, Umwelt- und Biodiversitätsaspekte optimal miteinander verbunden werden. Hierfür sollen ab 2013 35 Millionen Euro jährlich zur Verfügung stehen.
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