Die Galápagos-Inseln umgibt seit Jahrhunderten etwas sehr mystisches, verfügen die 14 größeren mehr als 100 kleineren Inseln des Archipels rund 1.000 Kilometer westlich des südamerikanischen Subkontinenten doch über eine einzigartige Flora und Fauna. Politisch gehört Galápagos inmitten den Pazifiks zu Ecuador. Das Archipel liegt im bereits 1959 dafür ausgewiesenen Nationalpark und ist heute ohne Zweifel eines der faszinierenden Weltnaturerbe der UNESCO.
Der strenge Naturschutz auf den Inseln und der umgebenden Gewässer verhindert erfolgreich seit einigen Jahren den boomenden Massentourismus – sämtliche Zugänge sind nunmehr streng limitiert und sichern somit den Fortbestand der zahlreichen Tier- und Pflanzenarten. Die im Jahr 1535 von Spaniern entdeckten Vulkaninseln haben es deshalb auch ins Finale der „neuen sieben Weltwunder der Natur“ geschafft. Gemeinsam mit 27 Konkurrenten – darunter sind mit dem Amazonas (Brasilien und acht weitere Länder Südamerikas), den Wasserfällen des Iguaçu (Brasilien, Argentinien), dem El Yunque – Nationalpark (Puerto Rico) und den Angel-Wasserfällem (Venezuela) vier weitere Kandidaten aus Lateinamerika – kämpfen die Anhänger des Bioms um den begehrten Titel, der am kommenden Freitag (11.) vergeben wird.
Auf den Inseln selbst könnten nur knapp 30.000 Bewohner per Internet oder Telefon abstimmen. Ihren Namen erhielten sie von den dort vorkommenden Riesenschildkröten, zuvor waren sie als Islas Encantadas („Verzauberte Inseln“) bezeichnet worden. Die Seefahrer der damaligen Zeit erhielten durch die starken und unberechenbaren Strömungen den Eindruck, dass die Inseln ständig ihre Position veränderten. Richtig bekannt wurden die Galápagos-Inseln allerdings erst durch den Besuch von Charles Darwin im Jahr 1835. Er fand hier zahlreiche Anstöße für seine Evolutionstheorie.
Durch die drohende Aberkennung als Weltnaturerbe durch die UNESCO reagierte Ecuador im Jahr 2007 mit der Klassifizierung der Inselgruppe zum „ökologischen Risikogebiet“. Der Zuzug vom Festland wurde untersagt, die Flugverbindungen eingeschränkt. Denn auch wenn der Tourismus die größte Einnahmequelle der Insulaner ist, er ist auch zugleich die größte Bedrohung für das sensible Ökosystem. 40 Prozent der dort lebenden Tierarten sind endemisch, d.h. sie kommen nirgendwo anders auf der Welt vor.
Und so könnte die Ausrufung der Inseln als „neues Weltwunder der Natur“ das Interesse an einem Urlaubstrip auf die Galápagos-Inseln deutlich steigern. Umweltschützer stehen daher dem Wettbewerb mehrheitlich kritisch gegenüber, sollte die Regierung in Quito die Auflagen für einen Besuch der Archipels nicht weiter verschärfen.
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