Nach den Präsidentschaftswahlen ist es in Nicaragua zu heftigen Unruhen gekommen. Bei Gewaltausbrüchen wurden mindestens vier Menschen getötet. Dutzende Menschen, darunter fast 50 Polizisten, mussten mit zum Teil schweren Verletzungen ärztlich behandelt werden. Bei Zusammenstößen in den ländlichen Gebieten von Nord- und Zentral-Nicaragua wurde am Mittwoch (9.) ein Beamter der regierenden Partei Frente Sandinista de Liberación Nacional (FSLN) erschlagen. Drei Anhänger der Unabhängigen Liberalen Partei (PLI) starben bei Auseinandersetzungen mit sandinistischen Anhängern in der Gemeinde El Carrizo.
Die Präsidentschaftswahlen in Nicaragua waren von umfangreichen Unregelmäßigkeiten geprägt. Präsident Daniel Ortega wurde mit 63 % der Stimmen zu einer dritten Amtszeit wiedergewählt, auch wenn die Verfassung des Landes lediglich zwei Wahlperioden erlaubt. Bereits im Vorfeld hatte Ortega, ganz im Stile seines Amtskollegen aus Venezuela, bestehende Wahlgesetze zu seinen Gunsten abgeändert. Internationale Wahlbeobachter berichteten über Unregelmäßigkeiten und massive Behinderungen ihrer Mitarbeiter. Vielfach sei den Wahlbeobachtern der Zutritt zu den Stimmlokalen verweigert worden. Vertreter der Opposition seien nicht in allen Wahllokalen zugelassen worden. In einigen Orten des Landes wurden Wahllokale durch Oppositionsanhänger angezündet.
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