Haiti, einst wichtiger globaler Anbieter von Kaffee, will seine Exporte verstärken. Die Regierung und ihre internationalen Partner sind fest entschlossen, der Industrie zum alten Glanz vergangener Jahre zurück zu verhelfen.
Die Aussichten auf Erfolg sind durchaus positiv. Wurden in der Vergangenheit Bohnen aus der Gwo Chwal Region (Westen) für 0,30 US-Dollar pro Pfund verkauft, zahlen japanische Röster inzwischen bis zu 5,50 US-Dollar. Darüber hinaus konnten die Kaffeebauern aus der Gegend um Port-au-Prince die Exporte ihrer organisch gewachsenen Kaffeebohnen verdoppeln und bereits über das Internet an italienische Espresso-Geschäfte verkaufen.
Der erneuerte Enthusiasmus für haitianischen Kaffee führte bereits dazu, dass im ärmsten Land der westlichen Hemisphäre vor kurzem der erste
von der Clinton-Stiftung organisierte internationale Kaffee-Gipfel stattfand. Die Veranstaltung zielte darauf ab, lokale Produzenten zu unterstützen und Möglichkeiten zur Förderung und Erweiterung der haitianischen Kaffee-Industrie im Ausland zu fördern. Während des Gipfels betonte Haitis Innenminister Thierry Mayard-Paul die Bedeutung des Kaffees für sein Land und wies auf die Geschichte und die Kultur des koffeinhaltigen Heißgetränkes hin.
Mayard-Paul bekräftigte die strategische Bedeutung der Landwirtschaft, welche nach den Plänen von Präsident Martelly wiederbelebt werden soll. „Kaffeeanbau ist einer der vielen Bereiche, in denen wir Partnerschaften, Joint Ventures und andere Kooperationen suchen. Unsere Regierung ist bereit, alle erforderlichen Anstrengungen für eine Wiederbelebung dieses Sektors zu unternehmen“, so der Minister.
Kaffee aus Haiti könnte nach Meinung vieler Experten eine wichtige Rolle nicht nur in der wirtschaftlichen Entwicklung des Landes spielen. Eine Expansion in diesem Geschäftsfeld würde tausende Arbeitsplätze im ländlichen Raum schaffen und zu besseren Lebensbedingungen in Gebieten mit einem Minimum an kommunaler Entwicklung führen.
Nach nationalen Statistiken gibt es derzeit mehr als 5.000 Kaffeebauern in Südost-Haiti. Eine der Hauptaufgaben ist die Erneuerung der brachliegenden Kaffee Felder, welche durch Naturkatastrophen verwüstet sind. Präsident Martelly’s Visionen von einer nachhaltige Entwicklung durch lokale Initiativen und dezentrale Zusammenarbeit können dazu führen, dass haitianischer Bio-Kaffee eine neue Chance auf dem Weltmarkt erhält.
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