Guyana, ein an Brasilien, Venezuela und Suriname grenzendes Land in Südamerika, lebt hauptsächlich von der Landwirtschaft und vom Bergbau. Das Land besitzt eines der weltgrößten Vorkommen an Bauxit, seinem wichtigsten Exportprodukt. Exportiert werden weiterhin Gold, Manganerze, Diamanten, Zucker, Reis, Garnelen, Rum und Holz. Der anhaltend hohe Goldpreis auf dem Weltmarkt droht die unberührten Regenwälder des kleinen Staates zu zerstören.
Fast jeder Bewohner der kleinen Stadt Port Kaituma in Nordwesten von Guyana macht sein Geld mit Gold. Ungezählte Bergleute durchwühlen die Region nach dem kostbaren Edelmetall, Besitzer von Bars, Bordellen und Geschäften verdienen sich eine goldene Nase. Die Wirtschaft der Region ist völlig auf das seltene Mineral angewiesen. Wie das AmazonasPortal berichtet, hat das kanadische Bergbauunternehmen Guyana Goldfields für eine Milliarde US-Dollar Schürfrechte für Goldvorkommen in Guyana erworben. Dabei soll es sich um die bislang größte privatwirtschaftliche Investition in den Bergbausektor des südamerikanischen Landes handeln.
Rund 80% von Guyana wird vom Amazonas-Dschungel bedeckt. Der oftmals noch unberührte Regenwald ist Heimat einer Vielzahl von Tierarten, darunter dem seltenen goldenen Laubfrosch, Jaguar und Harpyie. Dort spiegelt sich das Dilemma vieler Entwicklungsländer: Wunsch nach Wirtschaftswachstum und die Erhaltung der Wälder. Bei einem Flug über das Land fallen die hässlichen gelben Narben auf einer ansonsten tief grünen Fläche auf. Umweltschutzorganisationen weisen schon seit Jahren darauf hin, dass die Regierung keinerlei Kontrolle über die Protokollierung der Abbaustätten durchführt. Der unkontrollierte Raubbau gefährdet zunehmend das Regenwaldgebiet und bedroht inzwischen auch die Lebensgrundlagen der indigenen Bevölkerung. Gold- und Diamantensucher dringen immer tiefer in das Hinterland vor, das ökologische Gleichgewicht der Region ist in Gefahr.
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