Die peruanische Regierung hat vor wenigen Wochen die Wiedereröffnung der Untersuchung zum Fall der umstrittenen Geburtenkontrolle an mehr als 300.000 Frauen und fast 30.000 Männer während der Regierungszeit von Alberto Fujimori (1990-2000) verfügt. Die Ankündigung führt zu neuen Hoffnungen der vielen Frauen und Männer, die durch die Zwangssterilisationen ihrer Rechte beraubt wurden.
Aurelia Paccohuanca, indigene Ureinwohnerin, erinnert sich noch genau an die Worte der Krankenschwestern im Oktober 1998. „Sie gebären wie Schweine oder Hamster!“, war der erste Satz, den die damals 32-jährige Mutter nach dem Aufwachen aus der Narkose zu hören bekam. Nebenbei wurde ihr noch mitgeteilt, dass man ihr die Eileiter abgebunden habe. „Ich hatte schon vier Kinder. Mir wurde mitgeteilt, dass dies ausreichend sei. Obwohl ich mehrfach beteuerte, nicht sterilisiert werden zu wollen, hat sie das nicht interessiert“, erklärte Paccohuanca.
Die Sterilisationen fanden oft unter prekären und lebensgefährlichen Bedingungen statt. Mehrere Frauen starben an den Folgen des Eingriffs, Tausende müssen mit den lebenslangen Folgen zurechtkommen. Ihre Familien sind weiterhin recht- und mittellos. Die Regierung hat in der Vergangenheit immer wieder versucht, die Verurteilung der Täter zu verhindern. Eine unabhängige Kommission des Kongresses stellte im Jahr 2002 fest, dass die Regierung von Alberto Fujimori in den letzten sieben Jahren seiner Präsidentschaft 346.219 Frauen und 24.535 Männer sterilisierte. Fujimoris aberwitziges Programm in Peru erhielt die Unterstützung internationaler Geber, einschließlich dem Bevölkerungsfonds der Vereinten Nationen und verschiedenen US-amerikanischen und europäischen feministischen Organisationen.
Die Interamerikanische Menschenrechtskommission (CIDH) hat den peruanischen Staat aufgefordert, die verantwortlichen Stellen zur Rechenschaft zu ziehen. Tausende Opfer haben die Hoffnung nicht aufgegeben, dass die verantwortlichen Stellen doch noch zur Rechenschaft gezogen werden.
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