Brasilien will im Kampf gegen das Dengue-Fieber bereits im kommenden Jahr sichtbare Erfolge erzielen. Dann bereits soll ein Bio-Insektizid gegen das Überträgermoskito Aedes aegypti zur Verfügung stehen, welches von der Oswaldo Cruz-Stiftung (Fiocruz) entwickelt wurde und nun von einem brasilianischen Pharmaziekonzern produziert wird.
Das Bioinsektizid soll nach Angaben der Entwickler einen Wendepunkt bei der Prävention gegen die Viruserkrankung darstellen. Zehn Jahre lang forschten Wissenschaftler der Abteilung „Farmanguinhos“ unter der Leitung der Biologin Elizabeth Sanches an einem Mittel, welches die Moskitos wirksam bekämpfen aber gleichzeitig keine Schäden in der Umwelt hinterlassen.
Hauptbestandteile des innovativen Wirkstoffs sind Bacillus thuringiensis und Bacillus sphaericus, welche in wasserlöslichen Tabletten zur Verfügung stehen. Sie lähmen zum einen die Mundwerkzeuge und zum anderen den Darm der Moskitolarven und verursachen so eine generalisierte Infektion, an der das noch nicht adulte Insekt schließlich stirbt.
Die Tabletten können sowohl in die Wassertanks in privaten Haushalten als auch in Teichen oder Seen zum Einsatz kommen. „Wir haben alle notwendigen Test in Hinblick auf die Auswirkungen auf die Umwelt und die Toxizität durchgeführt – und dies auch bei Warmblütlern. Die von uns entwickelten Produkte sind sicher, gerade auch weil sie in privaten Haushalten angewendet werden sollen“ so die Wissenschaftlerin überzeugt.
Der Pharmakonzern BR3 hat vor kurzem die entsprechende Ausschreibung zur Herstellung des Bio-Insektizid gewonnen und soll bereits in wenigen Monaten mit der Produktion beginnen. Zunächst wurden nach Angaben von Elizabeth Sanches die Mitarbeiter entsprechend geschult. Nun werde die Produktionanlage aufgebaut, die technischen Voraussetzungen für einen Produktionsbeginn sollen noch im ersten Halbjahr 2012 gegeben sein.
Neben dem Mittel gegen das Dengue-Moskito hat „Farmanguinhos“ zwei weitere Bio-Insektizide gegen Malaria und Filariose lizenziert. Laut Sanches gäbe es zwar in anderen Ländern wie beispielsweise China ähnliche Produkte, diese könnten jedoch nicht einfach für den Einsatz in Brasilien importiert werden. „Das Produkt muss speziell für die Anwendung vor Ort entwickelt werden. Nur so können wir Formel auf das genaue (ökologische) Umfeld abstimmen“ so Sanches abschließend.
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