Der Aufruf der argentinischen Industrieministerin Débora Giorgi die Einfuhren britischer Produkte zu stoppen, hat bei der Regierung in Großbritannien Unmut ausgelöst und droht die Beziehung zwischen beiden Staaten weiter zu belasten. Ein Sprecher von Premierminister David Cameron bezeichnete das geplante Vorhaben als „kontraproduktiv“, Konsultationen mit der argentinischen Botschaft in London wurden bereits aufgenommen.
Argentinien verschärft den Ton gegenüber Großbritannien. Damit geht der Streit um die Malvinas, einer im Südatlantik gelegene Inselgruppe, in die nächste Runde. Ministerin Giorgi hatte lokale Unternehmen aufgefordert, aus Protest gegenüber der Londoner Position über die Souveränität der Falkland-Inseln den Import von britischen Waren zu stoppen. „Diese Pläne von Buenos Aires sind kontraproduktiv. Barrieren sind nicht der richtige Ansatz, um die Problematik zu lösen. Unsere Regierungen brauchen eine Zusammenarbeit- und keine Konfrontation“, teilte der Sprecher des Ministeriums für Auswärtige Angelegenheiten von Großbritannien mit.
Giorgi sprach mit mindestens 20 Führungskräften, welche britische Produkte importieren. Sie forderte das Management dazu auf, auf Importe zu verzichten und durch Produkte aus anderen Ländern zu ersetzen. „Die argentinische Regierung sendet eine Botschaft an diejenigen, die den Kolonialismus als eine Möglichkeit betrachten, Zugang zu natürlichen Ressourcen anderer Länder zu gewinnen“, lautete das Statement aus der argentinischen Hauptstadt.

Die bilaterale Spannungen zwischen beiden Ländern haben in den letzten Monaten zugenommen. Die Ankunft britischer Öl-Explorations-Unternehmen an den Küsten der Malvinas verschärften die Situation weiter. Die Regierung der patagonischen Provinz Tierra del Fuego (Provinz Feuerland, Antarktis und südatlantische Inseln) hatte am Montag (27.) zwei britischen Kreuzfahrtschiffen verboten, in den Hafen der Stadt Ushuaia einzulaufen. Diese Maßnahme ist der vorläufige Höhepunkt im Falkland-Konflikt zwischen Argentinien und Großbritannien, 30 Jahre nach Beendigung des Krieges um die Inseln im Südatlantik.
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