Hunderte Demonstranten verschiedener Universitäten haben am Montag (19.) im venezolanischen Bundesstaat Zulia den Rücktritt von Innen-und Justizminister Tarek El Aissami gefordert. Anlässlich des Todes der 19-jährigen Tochter des chilenischen Konsuls Fernando Berendique warfen sie dem Minister Unfähigkeit bei der Lösung der ausartenden Kriminalität in Venezuela vor.
„Aissami ist unfähig. Außer der täglichen Propaganda hat sich seit seiner Amtsübernahme nichts verändert, das Land versinkt in Gewalt“, erklärte Christopher Papanastasiu, Sprecher der Protestbewegung. Der Student wies darauf hin, dass der Minister vor seinem Rücktritt noch José Humberto Ramírez, Direktor der größten Nationalen Polizeiagentur Venezuelas (CICPC), entlassen soll.
Die 19-jährige Tochter des chilenischen Konsuls Fernando Berendique Benavente ist am Freitagabend in Maracaibo getötet worden. Karen Berendique war mit ihrem Bruder in einem Auto unterwegs und wurde an einem Checkpoint der Polizei erschossen. Der Lenker des Fahrzeugs hatte einen Haltebefehl ignoriert, worauf die Sicherheitskräfte das Feuer eröffneten. Karen wurde von drei Kugeln getroffen und tödlich verletzt. Die Staatsanwaltschaft in Zulia (Nordwesten) hat den Fall übernommen, Untersuchungen wurden eingeleitet.
Die neueste Umfrage der venezolanischen Beobachtungsstelle für Gewalt bestätigt, dass 91% der Venezolaner/innen kein Vertrauen in die Polizei des Landes haben. Demnach werden 20% der Verbrechen in Venezuela von den Polizeibeamten selbst begangen, Misstrauen vor sogenannten “Checkpoints” sind verständlich.
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