Für Jeffrey D. Sachs, US-amerikanischer Ökonom und seit 2002 Sonderberater der Millennium-Entwicklungsziele der Vereinten Nationen, hat die UN-Nachhaltigkeitskonferenz im Juni in Rio de Janeiro historischen Charakter. Der 58-jährige betrachtet „Rio+20“ als einzigartige Gelegenheit für globale Führer, den ersten Schritt zur Verabschiedung der Ziele zur nachhaltigen Entwicklung in vier Bereichen zu unternehmen.
Mehr als 135 Staatspräsidenten, Vize-Präsidenten oder Premierminister, haben sich bislang in die Rednerlisten für die UN-Nachhaltigkeitskonferenz eingetragen. „Rio+20“ findet vom 20. bis 22. Juni in den Messehallen von “Riocentro” im Süden Rio de Janeiros statt. Zuvor wird vom 13. bis 15. Juni an gleicher Stelle eine Vorbereitungskonferenz und vom 16. bis 18. Juni ein Dialog mit der Zivilgesellschaft ausgerichtet. Zudem wird es zahlreiche Nebenveranstaltungen im gesamten Stadtgebiet geben. Insgesamt werden mehrere zehntausend Teilnehmer erwartet.
Sachs widmet sich seit über 20 Jahren der Politik zur Bekämpfung der Armut. In den letzten zehn Jahren beschäftigt er sich mit Fragen über die Auswirkungen des Klimawandels auf die Entwicklung. Der Direktor des Earth Institute der Columbia University in New York und Sonderberater von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon argumentiert, dass die aktuelle wirtschaftliche Entwicklung und der Anstieg des Verbrauchs auf Dauer nicht mit dem Wohlergehen der Gesellschaft vereinbar sind und sofortige Änderungen benötigt werden.
Er schlägt die Besteuerung der Reichen und großen Unternehmen vor und fordert die Subventionen für Öl zu beseitigen. „Rio+20 ist eine einzigartige Gelegenheit und könnte von historischer Bedeutung sein. Die globalen Führer könnten Ziele in vier Bereichen verabschieden: Beseitigung der extremen Armut, ökologische Nachhaltigkeit (in den Bereichen Energie, Landwirtschaft und Urbanisierung), Projekte der integrativen Gesellschaft und gute Regierungsführung. Wenn dies vereinbart wird, wird man von einem historischen Rio+20 sprechen. Wenn wir keine Ziele haben, werden wir uns weiter auf diesem schlimmen Weg bewegen“, so Sachs.
IAP / agência latina press wird vom 09. bis 24. Juni direkt aus Rio de Janeiro ausführlich von allen Veranstaltungen rund um Rio+20 berichten.
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