Venezuela: „Paradies für Terroristen und Drogenkartelle“

uribe

Datum: 28. April 2012
Uhrzeit: 06:56 Uhr
Leserecho: 1 Kommentar
Autor: Redaktion
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► Land braucht dringend eine Neuorientierung

Der ehemalige kolumbianische Präsident Alvaro Uribe (2002-2010) hat in einem Interview auf der Bloomberg Lateinamerika Investing Conference in New York Venezuela als ein Paradies für Terroristen und Drogenkartelle bezeichnet. Nach seinen Worten braucht das südamerikanische Land eine neue Regierung, um die demokratischen Werte wiederherzustellen.

„Venezuela ist ein Paradies für Terroristen aus Kolumbien und für die Drogenkartelle. Dieses Land braucht dringend eine Neuorientierung. Nur mit einer neuen Regierung kann Venezuela den Terrorismus und die herrschende Diktatur loswerden“, so Uribe.

Der Ex-Präsident war für sein hartes Durchgreifen im Kampf gegen die kolumbianischen Terror-Organisationen (FARC und ELN) bekannt. Sein Verhältnis mit Venezuelas Präsident Hugo Chávez war und ist nachhaltig gestört. Während seiner Amtszeit beschuldigte er den bolivarischen Führer regelmäßig, den Terroristen auf venezolanischem Territorium Unterschlupf zu gewähren. Nach einem Bombenangriff durch Kolumbiens Luftwaffe auf ein Rebellenlager in Ecuador verlegte Chávez Panzer an die gemeinsame Grenze, da er die regionale Souveränität bedroht sah.

Uribe gab in New York bekannt, dass er dazu berechtigt sei, Venezuela zu kritisieren. „Die Prinzipien der demokratischen Werte haben Vorrang vor dem Recht auf nationale Autonomie. Die internationalen Märkte haben ein klares Verständnis und erkennen die Unterschiede zwischen den lateinamerikanischen Staaten. Sie sehen die Region nicht als Ganzes und können zwischen Ländern wie Venezuela und Argentinien auf der einen und Kolumbien, Brasilien und Chile auf der anderen Seite unterscheiden“, teilte Uribe mit.

Laut dem 59-jährigen haben Kolumbien und Brasilien durch die Vermeidung von Extremen der Verstaatlichung und öffentlich gehandelten Aktien erfolgreiche Modelle für ihre Ölindustrie entwickelt. Das kolumbianische Finanzministerium habe einen Anstieg an ausländischen Direktinvestitionen in diesem Jahr auf 16 Milliarden US-Dollar prognostiziert.

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  1. 1
    Martin Bauer

    Schon in diversen Telenovelas, über deren Qualität ich mich hier nicht auslassen möchte, erteilt mitunter ein Drogenbaron dem anderen den Rat, endlich den Unfug in Kolumbien zu lassen und nach Venezuela umzusiedeln, weil dies ein „wunderbares Land“ sei, wo man tun und lassen könne, was man wolle, mit einer Regierung, die Verständnis hat für „unsere Probleme“. Und immer wieder huscht mal einer für ein paar Monate über die Grenze ins Paradies, wenn ihm der Boden in Kolumbien zu heiss wird.

    Die Äusserungen von Uribe kommen also nicht so ganz überraschend. (Vielleicht guckt er ja die Sendungen auch?)

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