Das Massentiersterben an den Küsten von Peru ist weiterhin ungeklärt. Wissenschaftler suchen nach den Ursachen des Phänomens, dem zwischen Februar und April tausende Delfine und Meeresvögel zum Opfer fielen. In einer Pressekonferenz teilte ein Biologe der Nationalen Universität von Trujillo mit, dass der Tod von über 900 Delfinen weiterhin unklar sei.
Insgesamt sollen 4.450 Pelikane gestorben sein. „Es ist wahrscheinlich, dass die Vögel an Hunger starben. Durch die Erwärmung der Küstengewässer zogen sich die Sardellen in tiefere Gewässer zurück, die Vögel fanden nur noch wenig Futter. Der Tod der Delfine ist uns immer noch ein Rätsel. Das ganze ist schrecklich und sieht hässlich aus. Wir sollten allerdings nicht vergessen, dass diese Art der Mortalität häufig an der peruanischen Küste vorkommt“, erklärte Patricia Majluf, Meeresbiologin und ehemalige stellvertretende Ministerin für Fischerei. Die Strände im Norden der Hauptstadt Lima sind von toten Tierkadavern übersät. Das Gesundheitsministerium bat die Bevölkerung, auf den Besuch der Küsten- oder Uferstreifen vorläufig zu verzichten.
Laut den Biologen gestaltet sich die Untersuchung der toten Delfine extrem schwierig. „Die Untersuchungen der Tierkadaver dauerten so lange, dass wichtige Spuren verloren gingen. Wir müssen nun erneut Gewebeproben entnehmen, um der Todesursache der Meeressäuger auf die Spur zu kommen“, teilte Armando Hung, Pathologe an der Universität Cayetano Heredia, mit. Nach seinen Worten haben bisherige Labortests eine bakterielle Infektion ausgeschlossen.
Laut Berichten der peruanischen Umweltorganisation ORCA (Organization for Research and Conservation of Aquatic Animals) wurden bei 30 Autopsien Blutungen und Knochenbrüche in den Kadavern der Delfine festgestellt. Zudem wurden bei mikroskopischen Untersuchungen im Fettgewebe im Unterkiefer der Tiere viele Blasen und Hämorrhagien entdeckt. Delfine und andere Zahnwale empfangen hoch-frequente Töne über den mit Fett ausgepolsterten Unterkiefer und leiten ihn dann an das Hörorgan weiter.
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