Mit 110 Ermordungen erreichte die Tötungsrate bei Journalisten im Jahre 2009 einen neuen Höhepunkt. Laut dem Jahresbericht des International Press Institute (IPI) starben damit zwischen den Jahren 2000 und 2009 insgesamt 735 Journalisten während der Ausübung ihres Berufes. Die IPI bezeichnete dieses Jahrzehnt deshalb als „Dekade des Todes“.
Die 110 Tötungen sind eine erhebliche Steigerung gegenüber den 66 Journalisten, die im Jahr 2008 ermordet wurden und übertreffen die bisherige Höchstmarke mit 100 Toten des Jahres 2006. „Trotz aller Fortschritte die mit dem Übergang zu einem neuen Jahrtausend verbunden sind, befinden wir uns noch in einem Zeitalter der Barbarei, in der absichtlich Journalisten während ihre Arbeit ermordet werden“, teilte Anthony Mills, Herausgeber des IPI mit. „Verglichen mit der ersten Hälfte des Jahrzehnts hat die Ermordung von Journalisten um mehr als 40 Prozent zugenommen“, fügte er hinzu.
Bei einem Zwischenfall in der philippinischen Provinz Maguindanao wurden im November 2009 nach offiziellen Berichten 32 Journalisten massakriert. Mexiko folgt mit 11 Ermordungen, Somalia mit neun und Kolumbien mit sechs.
„Die große Mehrzahl dieser Morde bleibt unklar, die Straflosigkeit weltweit ist dabei erschreckend „, beklagte sich Mills. „Nirgends ist das deutlicher zu sehen als in Mexiko, wo bei heftigen Auseinandersetzung zwischen den Behörden und den brutalen Drogenkartellen 38 Journalisten seit dem Jahr 2000 getötet wurden“.
Besonders besorgt zeigte sich Mills über die Situation in einigen Ländern Lateinamerikas. Dabei sei vor allem in Venezuela eine anhaltende Verschlechterung der Pressefreiheit mit einem“ Klima “ der Einschüchterung und Feindseligkeit gegenüber Journalisten feststellbar.
Leider kein Kommentar vorhanden!