Vik Muniz, weltweit tätiger brasilianischer Künstler und Ausstellungskurator, hat anlässlich der Umwelkonfernez „Rio+20“ die Bucht von Rio de Janeiro mit Aluminiumdosen, Plastikflaschen, Becher, Korken, Plastiktüten und Teilen eines Computers rekonstruiert. Der in New York und Rio de Janeiro lebende Muniz hofft, mit der Rekonstruktion bekannter Fotografien oder Kunstwerke den verborgenen Subtext der Bilder deutlich zu machen.
„Es ist schön zu sehen, wie die Menschen an meinen Werken interessiert sind“, so Muniz, der sich am Samstag (16.) über den Besuch der brasilianischen Umweltministerin Izabella Mônica Vieira Teixeira freuen durfte. Der 51-jährige begann in den frühen 80er Jahren eine Karriere in der Werbebranche. Hier entwickelte sich auch bereits sein Interesse an der Macht von Bildern und ihrer Kraft zur Manipulation von Eindrücken.
Im Jahre 2010 drehte die englische Regisseurin Lucy Walker den Dokumentarfilm Lixo Extraordinário (Ein besonderer Müll)), der die zweijährige Arbeit Muniz‘ mit den Anwohnern der riesigen Müllhalde Jardim Gramacho in Rio de Janeiro dokumentiert. Einige der dort arbeitenden Catadores (Müllsammler) verwandeln Fundstücke in Werke der Gegenwartskunst. Der Film wurde mit dem Titel „Waste Land“ mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, unter anderem auf dem Sundance Film Festival und der Berlinale.
Rechtzeitig vor dem UN-Umweltgipfel Rio+20 wurde die größte Müllhalde Brasiliens und Lateinamerikas geschlossen. Mehr als 1.700 gutverdienende Catadores (Müllsammler) verlieren damit ihre Lebensgrundlage. Umweltministerin Izabella Teixeira bezeichnete die Schließung der als “Giftschleuder” bezeichneten Deponie als “historischen Moment”. Jardim Gramacho verseuchte mit seinen Abwässern einen Fluss, der in die Bucht von Guanabara floss.
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