Rio+20: Jugendelegierter Beck enttäuscht über deutsche Presse

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Datum: 22. Juni 2012
Uhrzeit: 15:20 Uhr
Leserecho: 0 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
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► Negative Berichterstattung über Ergebnis sei nicht "fair"

Der Berater für Jugendfragen der deutschen Delegation beim UN-Gipfel Rio+20 hat die deutsche Presse in Hinblick auf die Berichterstattung über das magere Abschlussdokument kritisiert. „Ich finde das nicht fair. Mit Sicherheit hätte man an der ein oder anderen Stelle mehr herausholen können, [..] aber allgemein zu sagen, Rio+20 war ein Fehlschlag finde ich nicht fair“, so der Jugenddelegierte am Freitag in Rio de Janeiro zu IAP / agência latina press.

Er selbst habe sich vor allem eine deutlich stärkere Aufwertung des UN-Umweltprogramms UNEP gewünscht, verteidigte jedoch am Ende den Minimalkonsens. „Es ist eben nicht alles möglich, was man braucht, da es eben in einem speziellen Rahmen mit Vorbedingungen stattfindet. Und dafür kann man nicht furchtbar zufrieden sein, aber es ist nicht ganz so schrecklich, wie die Nichtregierungsorganisationen dies behaupten“ so Beck weiter. Daher sei er ein wenig enttäuscht von der undifferenzierten Berichterstattung in Deutschland.

Den überraschenden Vorstoß der brasilianischen Verhandlungsführer, ein stark verkürztes Dokument vorzulegen, bezeichnete Beck als „ungewöhnlich“. Er habe das wie viele andere nicht erwartet, obwohl Brasilien angekündigt hatte, das Papier noch vor Beginn des dreitägigen Gipfeltreffens zum Abschluss zu bringen. Die Erfahrung von anderen Gipfeln habe gezeigt, dass normalerweise die „vier, fünf strittigsten Punkte“ auf Ministerebene diskutiert würden.

Was bei Rio+20 nun initiiert worden sei, gehe noch einige Zeit weiter, betonte Beck. „Rio+20 ist kein Ende, auch wenn der Prozess sehr lange und kräftezehrend war. Rio+20 ist ein Startpunkt, wir haben viele neue Prozesse, die nun angestossen werden.“

In Hinblick auf das Fehlen eines Hochkommissars für nachhaltige Entwicklung im Abschlußdokument erklärte der Jugenddelegierte, dass der UN-Generalsekretär sich nicht unbedingt nur nach der Deklaration von Rio de Janeiro richten müsste sondern sein Kabinett entsprechend alleine gestalten könne. Er habe diesbezüglich sogar schon einige Gerüchte gehört, könne sie jedoch zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht bestätigen.

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