Nach Angaben von Reporter ohne Grenzen (ROG) hat der ecuadorianische Präsident Rafael Correa erneut einen Journalisten attackiert. In seinen wöchentlichen Ansprachen, die landesweit im Radio und im Fernsehen ausgestrahlt wurden, hat das linksgerichtete Staatsoberhaupt den Redakteur der Tageszeitung El Universo (Gustavo Cortez) mehrmals beschimpft und das Volk gegen ihn aufgehetzt. Die linksgerichteten Präsidenten von Ecuador, Venezuela und Bolivien sind dafür bekannt, privaten und regierungskritischen Medien den Mund verbieten zu wollen.
Bereits in der Vergangenheit rief Präsident Correa die Bürger Lateinamerikas zu einem Aufstand gegen die Diktatur der Medien auf. “In Lateinamerika gibt es eine Diktatur der Medien und es ist Zeit für eine Revolte gegen diesen Missbrauch”, so der Präsident. In der Rangliste der Pressefreiheit ist Ecuador auf Platz 104 von 179. Reporter Ohne Grenzen kritisierte mehrmals das rigorose Vorgehen der Regierung gegen kritische und unabhängige Medien. So wurden seit Anfang des Jahres 17 Rundfunksender eingestellt, angeblich aufgrund nicht bezahlter Lizenzgebühren.
ROG sieht in der feindlichen Haltung des Staatschefs gegenüber privaten Medien und in seinen provokativen Attacken gegen Einzelpersonen eine wachsende Gefahr für die Pressefreiheit. „Der Präsident ist verpflichtet, für Ordnung und Frieden im Land zu sorgen. Stattdessen brandmarkt er in aller Öffentlichkeit unabhängige Journalisten als ‚Feinde der Nation‘ und setzt sie damit großen Gefahren aus. Reporter ohne Grenzen fordert den Präsidenten auf, die Attacken zu unterlassen und sich für die Sicherheit der Journalisten und ihren Familien einzusetzen“, so die Organisation.
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