Gold, Silber und Bronze gab es für Athleten aus Lateinamerika und der Karibik auch am siebten Wettkampftag der paralympischen Spiele 2012 in London zu feiern. Dabei überstrahlte am Mittwoch (5.) ein Wettbewerb in der Leichtathletik alle anderen Ereignisse. Im 100 Meter Blindenlauf der Frauen eroberte ausschliesslich Brasilien das Podium und feierte unter dem Jubel der Zuschauer im gut gefüllten Olympiastadion dabei sogar noch einen neuen Weltrekord.
Brasiliens Dreifacherfolg
Wenn alle Teilnehmer auf dem Podium ihre Nationalhymne hören und drei gleiche Flaggen gehisst werden, dann ist dies schon ein denkwürdiges Ereignis. Erkämpft haben sich dies die Brasilianerinnen Terezinha Guilhermina, Jerusa Geber Santos und Jhulia Santos mit ihren jeweiligen Guides im 100 Meter Sprint der Frauen (T11, vollständig erblindet). Die bereits 33-jährige Terezinha lief dabei nicht nur mit 12.01 Sekunden einen neuen Weltrekord, sie sicherte sich nach den 200 Metern auch gleichzeitig ihr zweites paralympisches Gold in diesem Jahr.
Auch für Jerusa Geber Santos (12.75s) war es das zweite Silber bei den Paralympics 2012. Die 30-jährige hatte bereits über 200 Meter identisches Edelmetall in Empfang nehmen können. Youngster Jhulia Santos hingegen konnte nach 12.76 Sekunden ihre erste Bronzemedaille bejubeln. Und dies tat die 20-jährige ausgiebig, hatte sie doch über 200 Meter noch gegen Juntingxian Jia das Nachsehen gehabt. Aber im Finale über die Kurzstrecke in identischer Besetzung wie über die 200 Meter schlug sie die Chinesin jedoch um drei Hundertstel (12.79s) und sicherte sich so den heiss ersehnten Podiumsplatz.
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Im Diskus der Männer in der Schadensklasse F54/55/56 hat sich der Kubaner Leonardo Diaz mit 44,63 Meter nicht nur die Goldmedaille gesichert sondern zugleich einen neuen Weltrekord aufgestellt. Der 37-jährige ging in der Klasse F56 an den Start und erzielte damit 1.019 Punkte. Silber ging an Drazenko Mitrovic (F54) aus Serbien mit 32.97 Metern und 1.012 Punkten, Bronze holte Ali Mohammad Yari (F56) aus dem Iran mit 41,98 Meter und 978 Punkten. Da Athleten mit unterschiedlichem Grad an Behinderung gemeinsam den Wettkampf bestritten, werden die erzielten Weiten nach einem komplizierten Berechnungsschlüssel in Punkte umgewandelt, die letztendlich dann die Endwertung bilden.
Ebenfalls Gold für Kuba gab es über 100 Meter der Frauen in der Klasse T46. Yunidis Castillo holte sich nach Gold über 200 Meter nun auch das begehrte Edelmetall über die halbe Distanz. Mit 12.01 Sekunden deklassierte die 25-jährige förmlich die Konkurrenz. Nun träumt Castilla vom Dreifachsieg, am kommenden Samstag startet sie noch über 400 Meter.
Schwimmen
Sensationell hat der Mexikaner Gustavo Sanchez Martinez über 100 Meter Freistil der Männer in der Klasse S4 Gold geholt. Der 18-jährige deklassierte mit einem neuen Amerikarekord in 1:24.28 Minuten die Konkurrenz und schlug über eine Sekunde vor Richard Oribe aus Spanien (1:25.33m) und David Smetanine aus Frankreich (1:25.76s) an.
In der Schadensklasse SB5 hatte zuvor sein Landsmann Pedro Rangel über 100 Meter Brustschwimmen in 1:36.85 Minuten Bronze geholt. Gegen Woo-Geun Lim aus Südkorea (1:34.06m) und dem Deutschen Niels Gunenberg (1:34.98m) hat der 32-jährige jedoch nicht den Hauch einer Chance gehabt.
Fechten
Brasilien durfte am Mittwoch beim Rollstuhlfechten der Männer mit dem Degen ebenfalls Gold feiern. Im mehr als spannenden Finale in der Kategorie B sicherte sich Jovane Silva das begehrte Edelmetall durch einen denkbar knappen 15:14-Erfolg gegen Chik Sum Tam aus Hongkong. Es ist die erste Goldmedaille für brasilianische Rollstuhlfechter bei paralympischen Spielen.
Gewichtheben
Perla Barcenas aus Mexiko hat beim Gewichtheben der Frauen (+82,5kg) mit 135 Kilogramm Bronze erkämpft. Die 41-jährige musste sich lediglich Grace Anozie aus Nigeria (162kg) und Heba Ahmed aus Ägypten (140kg) geschlagen geben und sicherte damit ihrem Land die dritte Medaille des Tages und die insgesamt 12. der diesjährigen Paralympics. Mexiko liegt derzeit mit zweimal Gold, viermal Silber und sechsmal Bronze auf Rang 32.
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