Mit dem gestrigen Start von zwei operativen Satelliten ist ein extrem wichtiges Zwischenziel zur Vollendung des europäischen Satellitennavigationssystems Galileo erreicht worden. Die beiden Satelliten wurden am 12. Oktober um 18.15 Uhr UTC an Bord einer Sojus-Trägerrakte von Kourou (Französisch-Guayana) aus gestartet. Sie wurden David und Sif getauft und kreisen nun gemeinsam mit einem Satellitenpaar, das sich schon seit Oktober 2011 in der Umlaufbahn befindet, um die Erde. Zusammen bilden sie eine Mindest-Konstellation von vier Satelliten, die für die Validierung und Feinjustierung von Galileo erforderlich ist. Nach einer eingehenden Prüfung in der Umlaufbahn wird diese Konstellation bis Ende 2014 um 14 Satelliten erweitert.
Durch die neue Konstellation wird eine ganze Palette von Diensten verbessert, die von präziser Fahrzeugnavigation, effektiver Steuerung des Straßenverkehrs, Such- und Rettungsdiensten, sichereren Banktransaktionen bis hin zu verlässlicher Stromversorgung reicht. Die Effizienz dieser Dienste hängt stark von der Satellitennavigation ab. Das Marktvolumen dieser Branche beträgt derzeit 124 Mrd. EUR und dürfte bis 2020 voraussichtlich auf 250 Mrd. EUR anwachsen. Galileo wird den EU-Unternehmen die Chance bieten, eine riesige Bandbreite von Anwendungen für viele europäischen Wirtschaftteilnehmer wie Stromnetzbetreiber oder auch Logistikunternehmen zu entwickeln.
Der für Unternehmens- und Industriepolitik zuständige Kommissionsvizepräsident Antonio Tajani erklärte: „Wir sind der Vollendung des Galileo-Systems für die Bürger und Unternehmen Europas wieder einen Schritt näher gekommen. Bis zur vollen Betriebsfähigkeit Galileos gibt es noch viel zu tun, wir sind aber überzeugt, dass wir das fortschrittlichste Satellitennavigationssystem aufbauen werden.“
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