“Hurrikan Sandy” hat auf seinem Weg durch die Karibik mindestens 69 Menschen das Leben gekostet und gewaltige Schäden an der Infrastruktur von Kuba und Haiti hinterlassen. Am Montagabend (Ortszeit) erreichte der Wirbelsturm die Ostküste der USA und sorgte für ein Chaos, die Folgen sind verheerend. An der Ostküste der Vereinigten Staaten kamen mindestens 76 Menschen ums Leben, die auf Risikoabschätzung spezialisierte Firma “Eqecat” schätzt die wirtschaftliche Schäden auf mehr als 20 Milliarden US-Dollar.
Venezuela und Bolivien haben angekündigt, in die beiden betroffenen Länder rund 670 Tonnen humanitäre Hilfsgüter zu entsenden. Laut der venezolanischen Regierung werden insgesamt 553 Tonnen Hilfsgüter nach Hait und Kuba geschickt, die erste Lieferung von 93 Tonnen erhielt Haiti bereits. Mit einer Luftbrücke wird Caracas in den nächsten Tagen die beiden durch den Wirbelsturm gebeutelten Nationen versorgen, Bolivien schickt bis zu 120 Tonnen Lebensmittel und Trinkwasser.
Der deutsche Außenminister Guido Westerwelle telefonierte am Mittwoch (31.10.) mit US-Botschafter Philip Murphy und erklärte nach dem Gespräch: „Ich bin bestürzt angesichts der vielen Opfer und der breiten Spur der Verwüstung, die der Wirbelsturm ‚Sandy‘ an der Ostküste der Vereinigten Staaten hinterlassen hat. Ich habe Botschafter Murphy der Anteilnahme und Solidarität Deutschlands versichert. Mit ihrem unerschütterlichen Optimismus und ihrem Gemeinsinn werden die Menschen in New York und anderswo in den Vereinigten Staaten auch diesen schweren Schlag überwinden und daraus noch stärker hervorgehen“. Zu den Opfern und verheerenden Schäden auf den Inseln der Karibik äußerte sich der Minister nicht.
Insensible..Und zu bedenken,dass in den USA die meisten Menschen versichert sind,zumindest im Sinne materieller Schäden.In der Karibik stehen die Menschen danach praktisch vor dem Nichts!
…“dass in den USA die meisten Menschen versichert sind“…behaupten kann man vieles.
die schuld für dieses verhalten liegt einmal darin, dass die pressen schlagzeilen über die usa besser verkaufen können als über hurricans in der karibik, die ja sowieso jedes jahr ihre spuren ziehen. anderseits sind die europäischen politiker zusammen mit den pressefritzen doch sehr ein richtiges kriechpack und heuchlergesindel geworden.
in die karibik geht man an die sonne und schwarze hats ja in der heimat nicht all zuviele, und wenn mag man die nicht sonderlich, weil doch die meisten als wirtschaftsflüchtlinge uns auf den taschen liegen.
als was solls schon wenn ein hurrican wieder mal die karibik putzt?
Dass die Berichterstattung der US amerikanischen Medien die Ereignisse im eigenen Land wichtiger nimmt, als die im Ausland, ist weltweit üblich, legitim und verständlich.
Auch darf man nicht übersehen, dass in den USA um ein Vielfaches mehr Menschen von dem Sturm betroffen waren (und sind), als in der gesamten Karibik leben. Von zerstörten Sachwerten will ich nicht reden.
Gerda Mueller schrieb von EUROPÄISCHEN Politikern und Presse!!!
Die TAZ-online hat nicht EINE ZEILE über Sandy in der Karibik geschrieben. (Ich habe 2x in der Redaktion nachgefragt und warte immer noch auf Antwort.)
Wie würden Sie argumentieren, wenn New York und New Yersey mit Mann und Maus untergegangen wären?
Nicht der Rede wert, weil ja in USA insgesamt viel mehr Menschen leben und im Rest der USA keine Sachwerte zerstört wurden?
Im Artikel selbst, auf den Frau Mueller sich wahrschenlich bezieht, ist die Rede vom DEUTSCHEN Aussenminister.
Ich habe bisher diesbezüglich auch noch nichts von der EU gehört.
OK, ok! Sie haben Recht! Ich selber habe die letzen Tage mehr die US amerikanischen Medien verfolgt. Daher wohl…
In Deutschland, eigentlich in ganz Europa, kommt die Karibik in den Medien fast nur dann vor, wenn es um Steuerhinteziehung geht. Die kriegen dort den Auslands-Fokus einfach nicht weg von Gazastreifen, Israel, Irak und Afghanistan. Ist schon sehr einseitig. Selbst die mörderischste Naturkatastrophe der Menschheitsgeschichte, das Erdbeben in Haiti, wurde nur unter „ferner liefen“ behandelt. Ein Freund von mir war als Katastrophenarzt dort und sagte mir, als die Zählung bei 450.000 Leichen anlangte, sei er zurück nach Venezuela beordert worden. Die das Endergebnis kennt er nicht.
Die Berichterstattung in den deutschsprachigen Medien war geradezu grotesk verzerrt.
Nachdem kurz über die Katastrophe in der Karibik berichtet wurde, folgten seitenlange Spekulationen darüber, was in den USA passieren würde, wenn „Sandy“ auch dort an Land fegen würde.
Und jetzt wird quasi jede Metro gemeldet, die in New York wieder fährt.
Die westindischen Inseln sind wieder terra incognita!
Ich kann das auch nicht nachvollziehen, mich würde mal interssieren, ob über solch ein Unwetter über Deutschland oder Europa in den USA überhaupt berichtet würde? Ich glaube ejer nicht!