Die Internationale Kommission für die Erhaltung der Thunfischbestände im Atlantik (ICCAT) hält vom 12. bis 19. November 2012 ihre Jahresversammlung in Agadir (Marokko) ab. Die Europäische Kommission als Vertreterin der EU hofft, auf dieser Jahresversammlung auf dem Erfolg der letztjährigen Verhandlungen aufbauen zu können. Diese umfassten Entscheidungen zu mehrjährigen Bewirtschaftungsmaßnahmen für Schwertfisch im Mittelmeer und tropischen Thunfisch sowie auf den besten verfügbaren wissenschaftlichen Gutachten beruhende Schutzmaßnahmen für Seidenhaie und Seevögel.
Der Schwerpunkt in diesem Jahr wird auf Rotem Thun liegen, da der mehrjährige Wiederauffüllungsplan zur Überarbeitung ansteht. Die Bestandsbewertung für Roten Thun zeigte bereits früh Anzeichen einer Erholung, allerdings gibt es derzeit kaum Erkenntnisse darüber, ob dieser Trend angehalten hat. Deshalb wird es wichtig sein, die Bewirtschaftungsmaßnahmen für diese wertvolle Art unverändert beizubehalten, um für die Zukunft eine Erholung der Bestände und einen nachhaltigen Ertrag für die Fischer zu gewährleisten. Dies sollte die ICCAT jedoch nicht davon abhalten, die Verwaltungs- und Kontrollkomponente des Wiederauffüllungsplans zu stärken und hierzu beispielsweise, wo erforderlich, ein elektronisches Fangdokumentationssystem für Roten Thun einzuführen.
Auf der diesjährigen Versammlung wird die EU auch erneut Maßnahmen zum Schutz von Haien, einschließlich Heringshai und Makrelenhai, vorschlagen und umfassende Maßnahmen zur Erhaltung von Blauem und Weißem Marlin unterstützen.
Rote Thunfische leben pelagisch im offenen Ozean von der Wasseroberfläche bis in Tiefen von 100 Metern. Der Fisch erreicht eine Maximallänge von 4,5 Meter und ein Maximalgewicht von über 650 kg. Das zu den größten Knochenfischen zählende Tier lebt im Atlantik, nördlich des Äquators, im Mittelmeer, in der Karibik und im Golf von Mexiko. Der Rote Thun ist massiv überfischt und steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten der IUCN (Weltnaturschutzorganisation). Nach neueren wissenschaftlichen Studien gibt es heute im Mittelmeer und im Ostatlantik nur noch etwa sechs Prozent der ursprünglich vorhandenen Bestände.
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