Über je weniger Bildung und Finanzen Frauen in Entwicklungsländern verfügen, umso mehr Kinder und Kegel stellen sie auf die Welt. Das scheint mir wenigstens so, ich hoffe, es sei kein Vorurteil. Das führt zu den großen Problemen auch in Haïti. Da sind Frauen die keinen Penny verdienen und keinen Beruf haben, im Durchschnitt aber fünf Kinder und mehr, „normal“, ich staune nur wie die manchmal doch die tägliche Nahrung und manchmal den Schulbedarf zusammenkriegen, wenigstens für eines der fünf. Sie sind der Überzeugung, dieses eine Kind das dereinst lesen und schreiben könne, genüge für die ganze Familie, es könne ja dann einmal ins Schlaraffenland heiraten und für die Familie sorgen. Hier hört meine Bewunderung auf und beginnt mein Unverständnis, vor allem gegenüber der Regierung dass die zuschaut statt etwas tut. Von den Chinesen hatte man in meiner Jugend auch Angst und glaubte, die würden dann mal die Welt zukegeln. Sie bekamen die Probleme eisern in den Griff.
Was Haïti betrifft, bleibt mir nur, selber auf solche Praktiken zu verzichten. Es ist paradox, aber sie nennen sich „Liebespraktiken“. Da sehe ich nur die Notlösung bestehende Kinder adoptieren oder wenigstens umsorgen, einen späteren Kulturschock können wir ihnen nicht ersparen. Und endlich genügend Vernunft bei den zuständigen Stellen. Den Gesundheitsbehörden und Religionen für die Verhütung, bei den Regierenden für die richtige Planung und Durchsetzung.
Was Kohorten betrifft, gehören die ins protestantisch-kirchliche Brauchtum, auch eine Kinderschar wird so bezeichnet. Und die Kohorte pflegt ihrerseits den Brauch der „Sentinelle“, die als Schildwache oder Nachtwächter unterwegs ist und nächtlich alte Soldatenlieder singt. Ein schöner Brauch, der für meinen Geschmack gar nicht zu den vielen Kindern passen will. Vielleicht kann mir ein fachkundiger Leser in einer Zuschrift mehr dazu sagen.
In Haïti sind vor allem Frauen Analphabeten. Sie können sich kein Wissen anlesen. Es gibt keine Sozialversicherung und kaum Schulbildung. Ihr Problem ist satt zu werden, nicht zu verhüten, sie wissen auch nicht wie. Die Verhütungsmittel sind oft aus Sparsamkeit weit überlagert. Und Glaube sagt, Verhütung sei Mord, so verhütet man eben nicht.
Frauen erlangen ihren Status erst dadurch, dass sie einen Sohn geboren haben, das Patriarchat treibt seine Blüten. Auch werden „Mädchenbébés“ mehr oder weniger heimlich eliminiert.
Und dann ist Kinderreichtum auch eine Altersversorgung, weil sich die erwachsenen Kinder später um ihre Eltern kümmern müssen, wenn diese einmal sich selbst sind. Teils ist die Sterblichkeitsrate so hoch, dass manche Mütter die zehn oder mehr Kinder auf die Welt gebracht haben froh sind, wenn davon noch die Hälfte übrig bleibt, wenn sie mal alt und gebrechlich sind.
Kinder sind halt schon vor der elterlichen Pflegephase die beste Altersvorsorge wenn es darum geht, Arbeiten zu verrichten um zu überleben, etwa täglich Wasser auf den Berg zu tragen.
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