Venezuela: Chávez entscheidet selbst über Zeitpunkt seiner Vereidigung

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Datum: 26. Februar 2013
Uhrzeit: 09:15 Uhr
Leserecho: 13 Kommentare
Autor: Redaktion
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► Nebulöser Gesundheitszustand beschäftigt das Land seit Monaten

Der krebskranke und seit über 70 Tagen aus der Öffentlichkeit verschwundene venezolanische Präsident Hugo Chávez entscheidet selbst über den Zeitpunkt seiner Vereidigung. Dies gab Diosdado Cabello, Präsident der Nationalversammlung, am Montag (25.) bekannt. „Es liegt an El Comandante. Allerdings haben wir diesbezüglich überhaupt keine Eile, da er der amtierende Präsident ist“, so Cabello zu Reportern.

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Präsident Chávez war am 7. Oktober klar in seinem Amt bestätigt worden. Während des Wahlkampfes war er nach eigenen Worten vollkommen vom Krebs geheilt, erkrankte danach allerdings erneut. Am 11. Dezember unterzog er sich auf Kuba seiner vierten Krebsoperation seit Juni 2011, erkrankte kurz danach an einer schweren Lungenentzündung und konnte nicht wie in der Verfassung vorgeschrieben an seiner Vereidigung in Caracas teilnehmen.

Das Parlament genehmigte eine spätere Vereidigung des 58-jährigen, sein nebulöser Gesundheitszustand beschäftigt das Land seit Monaten. Der Polit-Exzentriker wird seit über 70 Tagen regelrecht unter Verschluss gehalten, stets gleichlautende Regierungsstatements über dessen Gesundheitszustand erscheinen schon längst nicht mehr glaubwürdig.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Fideldödeldumm

    “Es liegt an El Comandante. Allerdings haben wir diesbezüglich überhaupt keine Eile, da er der amtierende Präsident ist”, so Cabello zu Reportern.

    So ist das halt in einem Schurken- und Gaunerstaat. Wenn jetzt kein Aufschrei der Bevölkerung kommt, dann war es das für die nächsten 10 Jahre. Mein Beileid an alle, die noch in Venezuela leben.

    • 1.1
      El burrito

      Tja, er hat alle Zeit der Welt, denn die Verfassung spielt ja gar keine Rolle – AUSSER: Es geht gegen die politischen Gegner. Weil: Die sind ja pöse, während sie selbst sich ja als die großen gerechten Weltverbesserer sehen. Und als solchekommt es ihnen so vor, dass sie sich ja schließlich auch kleine „Anpassungen“ der Verfassungsinterpretation erlauben können. Es ist ja für „das Gute“ in der Welt! Es ist so infantil.
      Es ist eben so: „Für meine Freunde alles, für meine Feinde das Gesetz“. Das ist deren ganz gewohnheitsmäßiges Motto.
      Aber die Bevölkerung wird nicht mehrheitlich aufschreien. Die ist sogar zu 60 % der Meinung, dass Chavez gesundet und zurück ins Amt kommt (Hinterlaces). VTV sei „Dank“.
      Dem Cabello-Zitat könnte man noch das von Jaua anfügen, der heute (Dienstag) sagte, der Präsident habe das Recht sich soviel Zeit zur Gesundung zu nehmen wie er braucht (was nur im Sinne des Privatmanns Chavez sicherlich richtig ist), „Wir haben die Geduld auf ihn zu warten, ihn zu verstehen und ihn in seiner Schlacht ums Leben zu begleiten“. Was hier spricht, ist Verantwortungslosigkeit. Als ob man in einer Präsidialrepublik, wo der Präsident eine derart zentrale politische Befugnisse hat, sowas ohne Nachteile für das Land so machen könnte…naja, deshalb sagt die Verfassung (von ihnen selber geschrieben!) ja auch was anderes…
      Nichts gegen sein Recht auf Genesung, Leben und Freunde, die ihm beistehen. Und dass sie ihn über alles mögen, ist in Ordnung, so ist es eben, und in dem Fall hier spricht ja ein Minister über seinen Chef. ABER: SO sprechen Schoßhündchen, die der Boss selbst gezüchtet hat. Das sind die, die noch übrig sind – denn alle anderen mit unabhängigem Verstand haben ja schon lange das Weite gesucht.
      Aber ich weiß nicht…vielleicht ist denen einfach noch nicht klar, wie stark der Druck in den nächsten Wochen zunehmen wird. Die mögen das jetzt so sagen, geradezu jeden provozierend, der Fragen darüber stellt, wie das jetzt weiter gehen soll. Ich denke mir, falls die wirklich entschieden haben SOLLTEN (ich glaube es noch nicht so ganz), das jetzt auf diese Weise ganz ungerührt „durchzuziehen“, werden sie doch eher Schiffbruch erleiden. Weil: Man kann die Massen begeistern mit einer Show, aber das ist eine relativ fragile Angelegenheit; die Menschen setzen ja auch voraus, dass alles so „prima“ bleibt wie sie es gewohnt sind. Wenn sich das als falsch erweist, sieht die Sache schon anders aus. In der Hinterlaces-Umfrage ist auch zu lesen, dass 60% die Devaluation für schlecht für Venezuela halten – so blöd sind die Leute eben nun auch nicht. In einer Show muß man immer „nachheizen“ und weiterliefern, wenn man sie am Laufen halten will. Möglicherweise hat diese Regierung noch nicht so richtig erfasst, dass die Leute nicht Chavez und sie lieben, sondern den bzw. die, für die sie sie HALTEN. Dieses Mißverständnis, diese Illusion aufrechtzuerhalten wird weiterhin viel Geld kosten. Mal sehen wo sie das weiterhin hernehmen.
      Ich muß wirklich sagen: VOR der Entscheidung des TSJ im Januar hätte ich denen DIESE Unverfrorenheit, gegen ihre EIGENS GESCHRIEBENE VERFASSUNG (5. Republik!!!) so gravierend, dummdreist und mit solcher Selbstverständlichkeit zu verstoßen. Nun ja, mal sehen wie weit sie es noch treiben.
      Ich bin aber ziemlich sicher, dass das Ende der Geschichte, wie immer es aussehen wird, auch den Auslandsfans des „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ die Sprache verschlagen wird. Schade für alle, die sich ehrlich um eine gerechtere Welt zu bemühen versuchen, und diese Großmannssucht, Arroganz und Dummheit verabscheuen.

      • 1.1.1
        El burrito

        *(Fehlerkorrektur): Ich muß wirklich sagen: VOR der Entscheidung des TSJ im Januar hätte ich denen DIESE Unverfrorenheit, gegen ihre EIGENS GESCHRIEBENE VERFASSUNG (5. Republik!!!) so gravierend, dummdreist und mit solcher Selbstverständlichkeit zu verstoßen, nicht zugetraut.

      • 1.1.2
        Fideldödeldumm

        Burrito: Alles richtig, der Knall wird m.E. nur kommen, wenn die Kohle alle ist. Wenn der Benzinpreis angehoben werden muss und wirklich nichts mehr zum kauen da ist. Ich habe es jetzt am Wochenende bei meiner Familie wieder gesehen. Da hatte jemand Geburtstag und es wurde schön gefeiert. Mit Torte, Bier und Parilla. Es war alles da, hat aber was länger gedauert, es zu besorgen. Dann dauert das Einkaufen halt 5 Stunden. Man lernt beim Schlangestehen neue Leute kennen und quatscht ein bisschen. Ist doch genau das, was der Normal-Venezolaner so den ganzen Tag macht und machen will. Noch gibt es was zu kaufen und was nächste Woche ist, interessiert doch jetzt keinen. Erst mal hoch die Tassen, salut!

        Und meine Familie gehört nicht – bis auf wenige unsägliche Ausnahmen – zu den Rothemden, genauso wenig zur Unter- oder Oberschicht. Die Frage ist, wann die Kohle versiegt und es zum Stillstand kommt. Erst dann fängt das Gejammer an. Vorher passiert nichts. Und von außen – egal wie oft die Verfassung in Venezuela ausgehebelt wird – wird gar nichts passieren. Venezuela scheint in Europa keinen zu interessieren. Allein schon die Presse-Veröffentlichungen sind dermaßen lachhaft, dass man meinen kann, dass „Die junge Welt“ die Hauptlektüre der hiesigen Bevölkerung ist.

        Latinapress: Lasst doch bitte in zukünftigen Artikeln dieses dümmliche Foto von Chavez mit den beiden Schnepfen weg. Sonst glaubt wirklich noch jemand, dass dieses Foto echt ist, wenn ihr es oft genug zeigt.

      • 1.1.3
        Fideldödeldumm

        Ohh, ein Schreibfehler: Das Wort wird natürlich „salud“ geschrieben!

  2. 2
    Annaconda

    Nach 90 Tagen,müssen sie die Abwesenheit total oder partiell erklären….oder ihn öffentlich vereidigen!.Also es bleiben knapp 15 Tage um einen neuen Verfassungsbruch auszuschmieden.Und, dass Chavez da in der Entscheidung mitspielt, glaube ich nicht….da sprechen andere für ihn.Alles Bauchredner.Klar, “ amtierender Präsident“ ,nicht vereidigt,kann nicht sprechen,kann nicht laufen,kann nicht selbstänidg atmen und wurde seit über 75 Tagen von keinem Sterblichen ausser den „Bauchrednern“ Maduro,Cabello etc gesehen.Wer,s glaubt wird selig.@ Fideldödeldumm „in Venezuela leben“_ müssen_,denn wohin sollen ältere Leute,die ihr ganzes Leben hier investiert haben ,wenn sie wegen der unmöglichen Gesetze und Devisenbestimmungen,nicht ihren Besitz verkaufen können?Koffer packen und bei Null anfangen?

    • 2.1
      Fideldödeldumm

      Annaconda: Das ist mir schon bewusst. Wollte sogar zuerst „müssen“ schreiben, da ich auch einige in dieser misslichen Lage kenne.

  3. 3
    VE-GE

    Annaconda, sorry aber es gibt auch junge Leute in Venezuela die nicht so einfach alles aufgeben, verkaufen koennen oder wollen wie mich z.B. Das muss auch nicht immer mit Geld zusammen haengen. Zwischenzeitlich gibt es bessere biliegere Laender zum wohnen leben ok.
    Saludos

  4. 4
    Annaconda

    @VE-GE….wenn du als älterer Mensch, aber all dein Kapital hier hast und nicht verkaufen kannst,hat es eben doch mit Geld(leider) zu tun,denn man kann ja wohl schwer in einem höheren Alter einen Berufsstart in Europa starten.Das meinte ich,als junger Mensch kannst du dir eine Arbeit suchen und deinen Lebenunterhalt finanzieren.Aber Leute,welche sehr lange Zeit aus dem Berfusleben in Europa raus sind und somit keine Ansprüche auf Rente etc. haben,sind auf ein Startkapital angewiesen,davon mal abgesehen, dass nach 20-30-40 Jahren Südamerika eine Integration z.b in der Deutschen Gesellschaft sehr schwierig sein dürfte.Saludos igual…!

  5. 5
    helma

    JA, DAS KANN WOHL SAGEN. WIR SIND DIESES JAHR 60 JAHRE HIER.KAMEN ALS JUNGE IMIGRANTEN UNTER PEREZ JEMENEZ. WENN ICH NUR AN DAS KLIMA IN DEUTSCHLAND DENKE, DIE SOEHNE HABEN IN DEUTSCHL. BEI BOSCH UND HOECHST EINEN BERUF GELERNT, SIND ABER LEIDER WIEDER HIERHER ZURUECKGEKOMMEN. WAS MACHE ICH ALSO IN DEUTSCHL.????
    WO ICH ALLES HIER HABE????MUY DIFICIL, LAMENTABLEMENTE.

    • 5.1
      El burrito

      Mensch Helma, SO LANGE seit ihr schon in Venezuela! Du bist noch unter Jimenez gekommen und hast die ganzen Jahrzehnte der 4. Republik mitgemacht? Da kannst Du ja Bände erzählen!!! Ich hatte mal vor kurzem eine deutsche Zeitung aus Caracas von 1959 in der Hand (da war was drin zum 100. Todestag von Al. Humboldt), und es war so spannend, alles andere da drin auch zu lesen…da habe ich mir gesagt, das müßte so spannend sein, mit jemandem zu sprechen, der diese Zeit damals als deutscher Immigrant erlebt hat!

  6. 6
    helma

    hallo, burrito, du wohnst also hier???kannst mich ja mal per skype besuchen. haben wunderbare jahre hier verlebt, inzwischen nun auch 4 enkel und 2 urenkel.

  7. 7
    Martin Bauer

    Chávez bestimmt einen Dreck! Das war mal! Und seine Vasallen sind Hochverräter und Putschisten. Wenn man die jetzt nicht aus dem Verkehr zieht, wann dann?

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