Hunderttausende verabschieden sich von Hugo Chávez

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Datum: 06. März 2013
Uhrzeit: 15:09 Uhr
Leserecho: 2 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
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► Straßen der Metropole glichen einem roten Farbenmeer

Hunderttausende Menschen haben sich am Mittwoch (6.) in Caracas von ihrem verstorbenen Staatspräsidenten Hugo Chávez verabschiedet. Die Straßen der Metropole glichen einem roten Farbenmeer, viele Menschen schwenkten Fahnen oder hielten Plakate mit dem Antlitz des „bolivarischen Führers“ hoch. Die Regierung hatte zuvor die öffentliche Überführung der sterblichen Überreste vom Militärkrankenhaus zu einer Militärakademie angeordnet. Dort findet am Freitag (8.) die offizielle Trauerfeier statt.

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Auch Vize-Präsident Nicolás Maduro und Aussenminister Elias Jaua nahmen an dem Trauerzug teil und schritten neben dem mit einer venezolanischen Flagge abgedeckten Sarg her. Noch während des kilometerlangen Marsches durch das Zentrum der Stadt stiess der bolivianische Staatspräsident Evo Morales dazu. Die gesamte Prozession verlief ersten Angaben zufolge friedlich, Anhängern soll nun in den kommenden Stunden gestattet werden, sich in der Akademie direkt am Sarg zu verabschieden. Dieser dürfte jedoch aller Voraussicht nach geschlossen bleiben und nährt damit erneut Spekulationen, Chávez sei bereits vor mehreren Tagen oder sogar Wochen verstorben.

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Zu den Trauerfeierlichkeiten werden am Freitag rund ein Dutzend Staats- und Regierungschefs erwartet, die Mehrzahl dürfte dabei aus Südamerika kommen. Wo der vor allem von den armen Bevölkerungsschichten schier vergötterte „Comandante-Presidente“ seine letzte Ruhe finden wird, ist weiterhin unklar. Kritiker des Personenkults um den früheren Obertsleutnant befürchten, Chávez könnte neben seinem Idol Simón Bolíivar bestattet werden. Für den südamerikanischen Freiheitskämpfer wurde im vergangenen Jahr von Chávez ein eigenes Mausoleum errichtet, die Einweihung wurde aus ungeklärten Gründen jedoch bereits viermal verschoben.

Hugo Chávez erlag nach offiziellen Angaben am Dienstagnachmittag Ortszeit in Caracas seinem langjährigen Krebsleiden. Er wurde 58 Jahre alt. Seit 1999 hatte er das südamerikanische Land mit fester Hand regiert und dabei einen autokratischen Staatsapparat etabliert. Weltweit Aufsehen erregte er stets mit unverhältnismässig harscher Kritik am vermeintlichen US-Imperialismus und seinen engen und freundschaftlichen Kontakten zu international geächteten Despoten wie Syriens Dikator Baschar al-Assad oder Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Fideldödeldumm

    Es ist doch noch nicht vorbei!!!

    Lt. Ahmadinedschad:

    Er habe „keinen Zweifel, dass Chávez zusammen mit Jesus und dem Perfekten” zur Erde zurückkehren werde, sagte Ahmadinedschad – als Perfekter wird Imam Mahdi bezeichnet. Dann werde er diesen beiden helfen, Frieden und Gerechtigkeit auf der Erde zu etablieren.

    http://www.bild.de/politik/ausland/hugo-chavez/venezuela-hugo-chavez-ist-tot-27944716.bild.html

    Der Rest des Artikels ist ziemlich real.

  2. 2
    hombre

    nun…in Wirklichkeit ist es der Untergang des „Sozialismus“!!!

    Eine Regelrechte Kernschmelze von Bruderstaaten wird’s jetzt geben…
    – Argentinien noch vor Kuba
    – Mujiza wird nun seinen Lohn selber brauchen nachdem Hugo keine Kohle mehr liefert, nix mehr mit Medienwirksamer Spende des Lohnes
    – der D.R. wird nun entgültig der „neue Oelpreis“ auf die Füsse fallen
    – das Beiwerk der anderen Günstlinge nicht mal erwähnenswert

    und selbst Russland wird seine Militärproduktion glatt um die hälfte zurückfahren müssen…und Kredite abschreiben!

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