Live aus Caracas: Venezuela nach den Präsidentschaftswahlen► Seite 3

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Datum: 15. April 2013
Uhrzeit: 14:02 Uhr
Leserecho: 7 Kommentare
Autor: Dietmar Lang
Sprachkurs Spanisch (Südamerika)
► Unregelmässigkeiten nähren Zweifel am Wahlergebnis

16:15 Uhr MESZ: Laut der venezolanischen Opposition wurden in 243 Wahllokalen Verletzungen der geheimen Abstimmung oder die Ausübung von Zwang bei der Stimmabgabe registriert. Unabhängig der anderen Verfehlungen wird dies als das gravierendste Vergehen bezeichnet.

15:15 Uhr MESZ: Venezuelas Streitkräfte haben am Freitag (19.) während einer Militärparade in der Hauptstadt Caracas ihre Loyalität gegenüber Nicolás Maduro geschworen. Dieser war trotz angekündigter Wahlüberprüfung kurz zuvor zum Präsidenten vereidigt worden.

14:00 Uhr MESZ: Oppositionsführer Henrique Capriles Radonski hat die in Venezuela zur Vereidigung von Nicolas Maduro anwesende argentinische Präsidenten Cristina Fernández de Kirchner dazu aufgefordert, eine illegale Wahlkampfspende an das venezolanische Volk zurück zugeben. Informationsminister Ernesto Villegas bezeichnete die Forderung von Capriles als böse und unhöfliche Haltung, die beweise, dass er für das Präsidentenamt unqualifiziert sei.

01:50 Uhr MESZ: Nach neun Jahren Unterbrechung wird Venezuela mit der Ehefrau von Nicolás Maduro, Cilia Flores, wieder einer „First Lady“ besitzen. Der verstorbene Hugo Chávez hatte sich im Jahr 2004 von seiner zweiten Ehefrau getrennt, seitdem gab es keine „Erste Dame im Staat“. Cilia Flores, beratende Generalbundesanwältin und Mitglied der nationalen Leitung der Regierungspartei PSUV, ist mehrmals von der Opposition wegen angeblichen Nepotismus kritisiert worden. Mehrere ihrer nahen Verwandten wurden von der Nationalversammlung angestellt, als sie Abgeordnete wurde.

01:00 Uhr MESZ: Inzwischen ist die Identität des Unruhestifters während der Vereidigungszeremonie von Nicolás Maduro zum Staatspräsidenten von der Staatsanwaltschaft bekannt gegeben worden. Es handelt sich demnach um den 28-jährigen Yendri Sánchez González. Er wurde festgenommen, nachdem er während Maduros Antrittsrede das Podium stürmte, den Präsidenten wegstiess und selbst einige Worte ins Mikrofon brüllte. Letzten Informationen soll es sich um einen Regierungsanhänger handeln, gekleidet war er mit einer roten Jacke der sozialistischen Einheitspartei PSUV. Die Motive der Tat sind allerdings noch völlig unklar.

00:45 Uhr MESZ: Auch im holländischen Den Haag haben am Freitag dutzende Venezolanerinnen und Venezolaner vor ihrer Auslandsvertretung gegen den Wahlausgang und die Äusserung von Staatspräsident Nicolás Maduro protestiert. Vor allem wehrten sie sich gegen die Bezeichnung „Faschist“, eine Vokabel, die Maduro seit Tagen in Hinblick auf die Opposition und deren Anhänger häufig gebraucht. Venezuela wolle Demokratie, so die Forderung auf den mitgebrachten Plakaten.

00:05 Uhr MESZ: Ecuador steht nach Angaben seines Präsidenten Rafael Correa an der Seite Venezuelas und werde „keinen Putsch“ im Land dulden. „Wir werden nicht zulassen, dass die Putschisten mit Gewalt das zu erreichen versuchen, was sie bei den Wahlen nicht erreicht haben“ sagte Correa in Bezug auf den Oppositionskandidaten Henrique Capriles bei einem Empfang mit ecuadorianischen Immigranten im spanischen Madrid. „Kommandant Chávez wird auch weiter gewinnen“ erklärte er unter lauten Beifall der Anwesenden. Correa ist bei seinen nach Spanien ausgewanderten Landsleuten extrem beliebt. Bei den Präsidentschaftswahlen am 17. Februar hatte die dortige Gemeinschaft ihn mit 85% im Amt bestätigt.

Liveticker vom Freitag, 19. April 2013

23:45 Uhr MESZ: Maduro sparte in seiner Rede jedoch auch nicht mit neuen Anschuldigungen gegenüber der Opposition. Die Ausschreitungen nach den Wahlen seien ein „Produkt des sozialen Rassismus“, es gebe keine keine Straffreiheit für die Täter dieser „faschistischen Akte“. In den vergangenen Tagen hatte er bereits mehrfach die Opposition beschuldigt, einen Staatsstreich gegen ihn zu planen.

23:30 Uhr MESZ: Der frisch vereidigte Staatspräsident Nicolás Maduro hat in seiner Antrittsrede die Opposition sowie alle Menschen, die nicht für ihn gestimmt haben, zum Dialog eingeladen. Er wolle den Frieden im Land wiederherstellen. Zugleich betonte er, dass die Wahl im Rahmen der Gesetze verlaufen sei und die Ergebnisse rechtlich nicht angefochten werden könnten. „Ich rufe dazu auf, die Spaltung im Land zu beenden, ich lade alle Menschen ein, ich bin bereit mit den Politikern der Opposition zu sprechen (…) Ich bin sogar bereit, mit dem Teufel zu reden, so Gott mir vergibt“ sagte er im Rahmen seiner Rede.

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Kommentarbereich

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  1. 1
    Der Bettler

    Was Capriles jetzt macht ist schon halber Selbsmord,aber nur so kann man die rote Brut in Venezuela los werden.Keinen Schritt mehr zurück,koste es was es wolle.Wie man sieht spielt mehr als die Hälfte der Bevölkerung auch mit.

  2. 2
    deutschvenezolano

    Bravo! Weiter so! Jetzt ist es wichtig keine Rueckzieher zu machen! Ich sehe es auch so, koste es was es wolle! Wuerde HCR jetzt nachgeben, verliert er sein Gesicht und das Vertrauen seiner Anhaenger!

  3. 3
    el escéptico

    da wird mal schnell ein Hospital per cadena eingeweiht
    leider ist ihm dabei wohl entfallen, dass genau dieses Hospital eine Woche vorher schon eingeweiht wurde

    AVN – 12 de abril del 2013

    El Hospital del Sur de Maracay, Cipriano Castro, inaugurado este viernes en el estado Aragua, atenderá 600 pacientes al mes que recibirán atención médica gratuita y de calidad, además de contribuir a descongestionar el Hospital Central de Maracay.

    La ministra para la Salud, Eugenia Sader, en compañía del gobernador de Aragua, Tareck El Aissami, entregó las instalaciones de salud al poder popular en el sector de San Vicente, en el sur de Maracay.
    … -> http://www.vtv.gob.ve/articulos/2013/04/12/inaugurado-hospital-del-sur-cipriano-castro-en-aragua-1418.html

  4. 4
    el escéptico

    „La presidenta del TSJ, Luisa Estela Morales, declaró que en Venezuela, desde la aprobación de la Constitución de 1999, se eliminó la forma manual de los procesos electorales“

    wenn das so in der Verfassung steht, ist das ok

    aber jetzt

    „El sistema de votación en Venezuela es totalmente automatizado y puede ser auditado en todas sus fases. En el año 2004 Venezuela se convirtió en el primer país del mundo en realizar una elección nacional con máquinas que imprimen el comprobante del voto.“

    kann man hier auf der Seite vom CNE nachlesen http://www.cne.gov.ve/web/sistema_electoral/tecnologia_electoral_descripcion.php

    ich habe nichts gegen die Verfassung, aber woher wusste diese, was in 5 Jahren passiert

  5. 5
    Fideldödeldumm

    Das sozialistische Magazin “Die Rote Fahne” ruft für Freitagnachmittag (19.) zu einer Kundgebung vor der venezolanischen Botschaft in Berlin auf.

    Da können sich die ganzen Spinner und Sozialschmarotzer mal wieder austoben. Es werden sich ungefähr 800 Jahre Knast versammeln.

  6. 6
    Fideldödeldumm

    Zitat:“ In Puerto La Cruz soll die Nationalgarde am Mittwochabend das Haus des Generalsekretärs der Oppositions-Partei “Primero Justicia” nach Waffen durchsucht haben.“

    Muuaahh, wo jeder Penner der bolivarianischen Paramilitärs mit einer Kalaschnikow durch die Gegen läuft und keiner was unternimmt. Dem Mann wird dann bestimmt vorgeworfen, dass er Maduro erschießen wollte.

    • 6.1
      VE-AL

      Ganz genau so ist es……..das ist doch nur Schikane und Einschuechterungen mehr nicht. Jedes 2 Haus hat eine Pistole also was sollte der Scheiss………..Ich persoenlich kenne einen der wohnt in der Nachbarschaft und auch eine….

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