Argentiniens linksgerichtetes Staatsoberhaupt Cristina Fernández de Kirchner ist schon seit Jahren bevorzugtes Ziel von Korruptionsspekulationen rund um ihre Person und ihrer Familie. Nun will Elisabeth Miriam Quiroga, ehemalige Sekretärin und angebliche Gespielin von Ex-Präsident Néstor Kirchner, ihr Gewissen erleichtern und beschuldigte unter anderem die Präsidentin der Korruption und Geldwäsche in großem Stil.
Als Kirchner das Präsidentenamt am 10. Dezember 2007 aufgab, erhielt Quiroga weiterhin ein privilegiertes Gehalt und war Büroleiterin des Dokumentationszentrums der Präsidentschaft. Kurz nach Néstors Tod erhielt sie im Oktober 2010 die fristlose Kündigung – ohne Angabe von Gründen. Durch ihre impulsive Entscheidung hatte sich Kirchner eine gefährliche Feindin gemacht.
In Argentinien ist es ein offenen Geheimnis, dass Quiroga jahrelang die Geliebte von Néstor Kirchner war. Kurz nach dessen Tod veröffentlichte „Noticias“, eines der bekanntesten argentinischen Gesellschaftsmagazine, auf der Titelseite ein Foto von Quiroga mit dem Titel „Die andere Witwe“. Am Sonntagabend war die Geschmähte nun Gast in der TV-Sendung „Periodismo para todos” (Journalismus für alle). Die Sendung wird vom bekannten argentinischen Journalisten und Schriftsteller Jorge Ernesto Lanata geleitet, der 1987 die Tageszeitung Página/12 gegründet hatte.
Lanata hat sich zum Ziel gesetzt, Dinge aufzuklären, die ansonsten in der korrupten Gesellschaft Argentiniens und den Nachbarländern nicht mehr aufgedeckt werden. Er berichtete unter anderem, dass im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen in Venezuela der venezolanische Geheimdienst SEBIN Präsidentschaftskandidat Henrique Capriles, seine Familie, Geschäftsleute und Journalisten, ausspioniert hatte. Kurz nach den Wahlen wurde er und mehrere Kollegen von “Canal 13″ (argentinisches Fernsehsender-Netzwerk) und “Todo Noticias” (TN) auf dem Flughafen in Caracas festgenommen und stundenlang durch den Geheimdienst verhört. Nach seinen Worten wurden sämtliche Kameras, Handys und Laptops kontrolliert. Alle Daten auf den Handys und den Computern wurden gelöscht.
In der Sendung vom Sonntag behauptete Quiroga, dass ihr ehemaliger Chef Teil eines Geldwäsche-Netzwerks war. Nach ihren Worten begannen die Aktionen ein Jahr, nachdem Néstor Kirchner an die Macht kam (2003). Demnach trafen im Präsidentenpalast „Casa Rosada“ regelmäßig „Säcke mit Bargeld“ ein. Daniel Munoz, ehemaliger Sekretär von Kirchner, soll mit Wissen der Präsidentenfamilie die aus dem Ausland kommenden Geldsäcke mit der Präsidentenmaschine Tango 01 in die Heimatprovinz der Kirchners nach Santa Cruz in Patagonien verlagert haben. Dort besitzt Kirchner zwei Privatwohnungen, in denen sich ein eigens angefertigter Tresor befinden soll. Laut Qurioga soll das Schwarzgeld dort regelrecht „gebunkert“ worden sein.
Leider kein Kommentar vorhanden!