Ein archäologische Forschungsteam unter der Leitung von Bejamin Mitra Singh beginnt in Suriname mit der Suche nach einem Hindustanen-Massengrab. 24 Angehörige der Bevölkerungsgruppe indischer Abstammung sollen im Jahr 1903 nach einem Aufstand von holländische Kolonisten ermordet worden und in einem Massengrab verscharrt worden sein. Singh wird von Experten aus Holland, Surinam und den USA unterstützt.
Die ersten Hindustanen kamen nach Abschaffung der Sklaverei am 5. Juni 1873 als Kontraktarbeiter nach Suriname. Sie stammten überwiegend aus dem Ganges-Gebiet im Norden des damaligen Britisch-Indien, aus den heutigen Bundesstaaten Bihar und Ost-Uttar-Pradesh. Die Arbeitsverträge hatten eine Laufzeit von fünf Jahren. Nach Ablauf der Zeit konnten die Hindustanen auf Kosten der niederländischen Regierung nach Indien zurückkehren.
Viele von ihnen arbeiteten auf der Marienburg Plantage im Distrikt Commewijne. Marienburg war bekannt für die unmenschliche Behandlung seiner Beschäftigten, Zahlung von geringen Löhnen und sexuelle Gewalt gegen verheiratete Frauen von Arbeitern. Frustrierte Arbeiter zettelten 1903 eine Revolte an, die zu einem Massaker führte. Laut der Stiftung der Hindustani Immigration (SHI) wurden 24 Arbeiter durch die Armee der Kolonialregierung regelrecht abgeschlachtet, 39 Hindustanen verletzt.
„Dies ist das grausige Geheimnis von Marienburg, welches 110 Jahre schlummerte. Nun haben wir die Erlaubnis von Präsident Präsident Dési Bouterse erhalten und können mit unseren Untersuchungen zu beginnen“, so die SHI. Augenzeugen berichteten in der Vergangenheit mehrfach von einem „großen Loch“, in das die Leichen geworfen wurden. Der Ort des Massengrabes wird geheim gehalten, erste Untersuchungen beginnen am 20. Mai.
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