In der brasilianischen Stadt Rio de Janeiro sind am Freitag (31.) zwei Touristen beim Besuch einer Armensiedlung angeschossen worden. Das Auswärtige Amt rät seit Jahren von Besuchen der Favelas ab. Diese Gebiete werden teilweise von Kriminellen kontrolliert, Besuche auf eigene Faust sind unverantwortlich. Bei bewaffneten Auseinandersetzungen, auch mit der Polizei, zählen häufig auch Unbeteiligte zu den Opfern.
Nach Berichten lokaler Medien wollte der deutsche Tourist Frank Daniel B. (25) in Rocinha (Stadtviertel Rio de Janeiros im südlichen Teil) mit einem Freund gegen 12:30 Uhr Ortszeit Fotos von bewaffneten Banditen machen. Wahrscheinlich fühlte sich einer der Ortsansässigen provoziert und eröffnete das Feuer. Die Kugel traf die Leber des 25-jährigen, der schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert wurde. Er wurde inzwischen operiert, sein Gesundheitszustand wird als heikel beschrieben.
Nach Angaben seines Freundes besuchten die beiden Touristen am Freitagmorgen zuerst die weltberühmte Christusstatue in Rio und beschlossen dann, Rocinha einen Besuch abzustatten. Die beiden Männer bereisen Südamerika und wollten am Sonntag Brasilien verlassen.
Die Überschrift müßte lauten „fahrlässiger Tourist läßt sich anschießen“. Ein derartiges Verhalten hätte ihn auch bei uns in Neukölln, Wilhelmsburg, Ehrenfeld, … (setze das problematische Barrio Deiner Stadt ein) in Schwierigkeiten gebracht – ok vermutlich durch Messerstich und nicht mit der Knarre – aber das ist egal.
Durch solche Meldungen entsteht der Eindruck, daß Städte in Südamerika (aber auch bei uns) besonders gefährlich sein. Klar sind sie das, aber die Beachtung einiger sehr grundlegender Regeln würde das Risiko massiv absenken.